Mitterlehner tritt in SPÖ-Video auf

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Der frühere ÖVP-Vizekanzler hat einer SPÖ-Gruppe rund um Ex-Minister Stöger auf Burg Piberstein eine Führung gegeben. Er will nicht gewusst haben, dass das Video für den Wahlkampf erstellt wurde.

„Ich kann euch jetzt nicht sagen, ich wünsch euch Erfolg“, sagt Reinhold Mitterlehner unter dem Lachen der anwesenden SPÖ-Funktionäre - schließlich sei er noch Mitglied derselben Partei, aber: „Ich wünsche der Demokratie Erfolg.“ Mit dieser Szene endet ein Wahlkampfvideo der SPÖ, das eine Gruppe um Ex-Sozialminister Alois Stöger bei einer Wanderung zeigt. Prominenter Gast aus (offiziell) dem Lager der Konkurrenz: der frühere ÖVP-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, der den SPÖ-Bezirksorganisationen Rohrbach und Urfahr auf Burg Piberstein eine Führung gibt.

Die Burg sei ein „Sinnbild für die Werte, die wir in der Gesellschaft heute mehr denn je brauchen“, erklärt der Ex-ÖVP-Chef. Zu seiner Zeit habe man bei allen unterschiedlichen Meinungen Respekt voreinander gehabt: „Wir haben den anderen gehört.“ Der Konsens, der für so ein kleines Land das allerwichtigste sei, fehle heute „da und dort“, etwa in der Sozialpartnerschaft. Bereits im April hatte Mitterlehner ein Buch veröffentlicht, in dem er scharfe Kritik an der ÖVP unter Sebastian Kurz übt.

Das ungewöhnliche Wahlvideo dürfte allerdings ohne das Wissen Mitterlehners entstanden sein: Gegenüber den „Oberösterreichischen Nachrichten“ betonte er am Mittwoch, dass er zwar zum Inhalt der Aufnahme „hundertprozentig“ stehe. Davon, dass die Ansprache am Ende der Führung für den Spot verwendet werden würde, habe er nichts gewusst. Er hätte dem „keinesfalls zugestimmt, denn ich lasse mich nicht in den Wahlkampf ziehen“.

Vielmehr würde er regelmäßig Führungen auf der Burg anbieten; an dem Tag, an dem die SPÖ mit Stöger vorbeigeschaut habe, sei viel los gewesen, viele hätten gefilmt und fotografiert. Stöger habe ihm am Ende der Führung für die gute Zusammenarbeit während der gemeinsamen Regierungszeit gedankt.

Rechtliche Schritte will der Ex-ÖVP-Chef aber keine einleiten - genauso wenig versteht er seine Aussagen „als Wahlempfehlung für die SPÖ“ noch als Kritik an „Kurz oder der ÖVP“.


>> zum Bericht der „Oberösterreichischen Nachrichten“ 

(Red.)

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