Start-ups

Sigismund Gänger: Eine Sache ausschließlich für Schnarchnasen

(c) snorefree
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Start-ups. Wie man das Schnarchen in wenigen Wochen ganz einfach wegtrainieren kann, zeigt der vielseitige Unternehmer Sigismund Gänger mit seiner App Snorefree.

Für die Bettnachbarn ist es höchst unangenehm. Doch für die Betroffenen selbst ist es gesundheitsschädlich: das Schnarchen. Sigismund Gänger, nominiert in der Kategorie Start-ups, war selbst davon betroffen und hatte einen Spießrutenlauf hinter sich, ehe er von einem HNO-Arzt auf den Logopäden Dario Lindes verwiesen wurde. Der hielt und hält sich streng an die Devise: „Trainieren statt operieren“. Denn Schnarchen sei der Ausdruck einer muskulären Rachenschwäche, und die innere Halsstruktur lasse sich – bis zu einem gewissen Grad – trainieren, sodass das Gewebe im Schlaf stabil bleibt und die Atemwege nicht weiter behindert.

Den ersten Kontakt hatten Gänger und Lindes vor zwei Jahren. „Das Training hat gefruchtet“, sagt Gänger, „nach zwei, drei Monaten war das Schnarchen Vergangenheit.“ Was er ebenfalls feststellte: Es gab zu Dario Lindes' Trainingsmethode keine Unterlagen und Anleitungen für die Übungen.

Das ließ dem Unternehmergeist Gängers keine Ruhe, und er überzeugte Lindes, das Trainingsprogramm in Form einer App Menschen global und nicht nur in Lindes' Praxis in Wien zugänglich zu machen. Lindes, „ein relativ analoger Mensch“, wie es Gänger formuliert, zögerte erst und war danach begeistert. Im Frühjahr 2017 gründeten sie Snorefree, seit April ist die App online und „ein persönliches Fitnessstudio, ein Work-out zur Stärkung der Lippen, Zunge und Rachenmuskulatur“, sagt Gänger. Mittlerweile sind eine deutsche und eine englische Version verfügbar. Spanisch und Portugiesisch sollen demnächst folgen. Zudem stellt sich das Start-up Anfang Oktober einem Pitch,um via Health Hub bei den Sozialversicherungen gelistet zu werden.

Dabei sollte Gänger gute Karten haben, denn im Pitchen ist er erfahren, wenn auch in einem übertragenen Sinn: Er kann Menschen für seine Produkte oder ganz konkret: seine Events begeistern. Seit 26 Jahren veranstaltet er „Soul Sugar“: Partys mit Soul-, Funk-, Latin- und Jazz-Musik der 1960er- und 70er-Jahre. „Drei bis vier Termine gibt es derzeit im Jahr“, sagt Gänger, „ein Nischenprodukt“, das schon an unterschiedlichen Orten in Wien stattgefunden habe und derzeit sein Zuhause im Roten Salon des Volkstheaters habe.

Vom Club auf den Berg und retour

Davor war er Gründer und Organisator von „Supersonic Vienna“, bei dem Kruder & Dorfmeister Stammgäste an den Turntables waren, und „Club Planetarium“. Um danach etwas anderes zu tun: Er bewirtschaftete das Habsburghaus auf der Rax. „Das war befristet für eine Sommersaison. Es ist schon ungewöhnlich, wenn man zweieinhalb Stunden zu Fuß zur Arbeit gehen muss.“

Zurück zu Snorefree: „Auch wenn die Entwicklung abgeschlossen ist, haben wir laufend an den Gamification-Elementen gearbeitet, die Lust aufs Trainieren machen sollen: Videos, Texte und spielerische Elemente.“ Denn, sagt Gänger, das Thema sei trocken. Da braucht es ein Paar Stupser, dass es für echte Schnarchnasen interessant ist.

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