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Christian Adelsberger: Der Pionier der digitalen Parkplatzsuche

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Start-ups. Christian Adelsbergers Parkbob revolutioniert die Mobilität von Stadtbewohnern weltweit. Wenn die Digitalisierung um sich greift, ist der Tiroler meist vor Ort.

Christian Adelsberger zählt du jenen, die meistens selbst vor Ort waren, wenn die Digitalisierung „so richtig zu greifen“ begann und ganze Branchen auf den Kopf stellte. Denn der 43-jährige Gründer von Parkbob erlebte zeitlebens hautnah mit, wie durch die Digitalisierung ganze Geschäftsmodelle „radikal umgeworfen wurden“.

Nach einem Wirtschaftsstudium in Innsbruck ging der 43-Jährige 2000 nach Berlin, um als Technologieberater zu arbeiten. Relativ schnell habe er aber bemerkt, dass der „klassische Consultingpfad“ nicht seines sei. „Nahtlos“ wechselte er zum österreichischen Start-up UCP und war später von Berlin aus für Yahoo, Skype und Vodafone im Bereich Business Development tätig. Schon damals habe er sich „an der Speerspitze der Innovation“ befunden wie auch dann, als er Universal und Sony dabei half, ihren Musikcontent zu digitalisieren. „Das hat mich sehr geprägt“, sagt Adelsberger. Als Beispiel nennt er den Eintritt von Apple und die Einführung des iPhone.

Ein Königreich für einen Parkplatz

Sich selbstständig zu machen sei aus seiner persönlichen Erfahrung – nämlich der frustrierenden Parkplatzsuche in Wien – entstanden. Er habe sich gedacht: „Das muss man doch besser machen können.“ 2015 gründete Adelsberger deshalb Parkbob.

Die Idee ist banal wie genial: „Wo finde ich schnell einen Parkplatz?“ Dafür greift Parkbob auf Hunderte Datenquellen zu, woraus Schlüsse gezogen werden, wo sich der nächste freie Parkplatz befindet. Konkret geht es um „die letzte Meile“ und wie sie effizient gestaltet werden kann. BMW, Tomtom, Amazon und 63 Städte auf der ganzen Welt sind bereits Kunden.

„Der öffentliche Raum ist sehr wertvoll“, sagt der Tiroler. Dieser sei jedoch in den vergangenen Jahren „missbraucht worden, um Autos abzustellen, die unfassbar viel Platz verbrauchen.“

Mehr Effizienz und Lebensqualität

Adelsberger will deshalb sowohl Shared als auch Micro Mobility revolutionieren. Denn: Egal, ob Scooter-, Auto- oder Fahrradverleih, „jede Flotte führt zu Effizienzverlusten, wenn das Ding irgendwo abgestellt wird“. Aufgrund der Datenanalyse weiß sein System genau, wo sich das nächste Vehikel befindet, und gibt Anweisungen, es dort zu platzieren, wo es gebraucht wird. „Das Problem besteht in Tausenden Städten auf der Welt, es ist immer das gleiche.“ Man habe deshalb einen „Riesen-Impact auf die Lebensqualität vieler Menschen. Wir digitalisieren Städte.“ Wegen der inhaltlichen Verbreiterung suche man bis Ende des Jahres auch einen neuen Namen.

20 Mitarbeiter, 60 Prozent davon sind Frauen, arbeiten für den Unternehmer. Über die Nominierung als Österreicher des Jahres habe er sich gefreut, sagt er. Allerdings: „Ich habe einen Tag überlegt, ob ich die Nominierung annehmen will.“ Viele andere hätten eine solche ebenfalls verdient. „Gleichzeitig macht es mich aber auch sehr stolz, dass die ganze investierte Zeit und Energie wertgeschätzt werden.“

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