Italienische Region bietet Einwanderern 700 Euro pro Monat

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Die kleine Region Molise kämpft gegen die Landflucht und versucht mit finanziellen Anreizen neue Bewohner mit Unternehmensgeist anzulocken.

Italien schrumpft. UN-Angaben zufolge ist das Land die einzige große Volkswirtschaft in Europa, in der die Einwohnerzahl in den nächsten fünf Jahren zurückgeht. Das liegt zum einen an der niedrigen Geburtenrate, zum anderen daran, dass viele junge Italiener das Land verlassen. Molise ist mit 305.000 Einwohnern eine der kleinsten italienischen Regionen – und auch sie wird immer kleiner. In neun Gemeinden hat es im Vorjahr nicht einmal eine einzige Geburt gegeben.

Das versucht die Region nun mit einem Angebot für Zuzügler zu ändern: Drei Jahre lang erhält jeder Einwanderer  der ein Unternehmen in einer Ortschaft mit 2000 oder weniger Einwohnern gründet, 700 Euro pro Monat. Die Idee dahinter: Geschäfte, Bäckereien und Restaurants sollen strukturschwache Gegenden neu beleben.

„Menschen brauchen einen Grund zu bleiben"

Donato Toma, Präsident der Region, sagte außerdem gegenüber dem britischen „Guardian“, dass jeder Ort, der unter die 2000-Einwohner-Grenze fällt zusätzlich 10.000 Euro erhält. „Menschen brauchen Infrastruktur und einen Grund zu bleiben“, so Toma.

Molise ist nicht die einzige italienische Region, die mit finanziellen Anreizen gegen das Aussterben von ganzen Ortschaften kämpft. So verscherbelt Sambuca auf Sizilien Häuser um einen Euro („Die Presse“ berichtete). Das Städtchen träumt nicht nur davon, dass die Gassen wieder bevölkert werden, sondern auch, dass die historischen Stätten wieder aufleben. 

>>> Bericht auf „Guardian.com"

(sk)

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