Österreich liebt seine Übergangsregierung dafür, dass sie nur den Stillstand verwaltet. Kein gutes Omen.
Österreich hat derzeit die bei der Bevölkerung beliebteste Regierung seit Beginn der Aufzeichnungen: Acht von zehn Landsleuten fanden bei einer Umfrage im Sommer, das Kabinett Bierlein mache seine Aufgabe „gut“ oder „sehr gut“.
Beeindruckend. Aber was macht die Regierung Bierlein eigentlich so „gut“ bis „sehr gut“, dass das ganze Land begeistert ist? Nichts, genau genommen. Sie verwaltet den Stillstand. Kein Agenda-Setting, aber auch kein Streit, dafür an der Spitze eine „Stilikone“ (Oe24).
Man kann sie dafür nicht kritisieren: Sie soll, einfach gesagt, ja nur die Lücke zwischen den Kabinetten Kurz I und (voraussichtlich) Kurz II füllen. Da hat man weder den Auftrag noch die Motivation, das Land umzukrempeln.