Auch, wenn es beide Seiten nicht zugeben wollen: Die Handelseskalation zeigt erste wirtschaftliche Folgen. Und Peking und Washington haben eines gemeinsam: Ihnen machen Zölle auf Agrarprodukte und Schweinefleisch zu schaffen.
Wien/Peking/Washington. Seit eineinhalb Jahren dauert der Handelskrieg zwischen China und den USA an. Fünfmal hat die Administration von US-Präsident Donald Trump die Strafmaßnahmen gegen die Volksrepublik seither erhöht, zwölf Gesprächsrunden zwischen der Nummer eins und zwei der Welt sind ergebnislos geblieben. Erstmals seit dem Scheitern der Verhandlungen im Mai gibt es nun wieder versöhnliche Signale. Was steckt dahinter? Und ist ein Ende des Konflikts in Sicht? Die wichtigsten Fragen im Überblick.
1 Was ist der gegenwärtige Stand der Zollspirale?
Im Prinzip plant Trump, Strafzölle auf alle von China in die USA importierten Waren im Wert von 550 Milliarden US-Dollar zu verhängen. Seit Mai 2019 gelten Tarife auf Produkte im Wert von 250 Mrd. US-Dollar. Die Liste der betroffenen Erzeugnisse umfasst 195 Seiten. Sie reicht von Autos, Flugzeugteilen und Elektronik bis hin zu Fleisch und Weizen. Eine für 1. Oktober angekündigte Zollerhöhung hat Trump auf 15. Oktober verschoben.