"Cabaret": Wenn die Welt in Stücke fällt

Künstler-Paar. Bettina Mönch singt die Sally Bowles, Gil ­Mehmert inszeniert „Cabaret“.
Künstler-Paar. Bettina Mönch singt die Sally Bowles, Gil ­Mehmert inszeniert „Cabaret“.(c) die Presse (Carolina Frank)
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Eine bittersüße Ode an das Berlin der 1930er-Jahre ist das Musical „Cabaret“. Jetzt erstmals an der Volksoper zu sehen.

Aus ihrer Feder stammt der Song „New York, New York", der durch Frank Sinatra weltberühmt wurde: Die Rede ist vom Autorenduo John Kander und Fred Ebb, das den Soundtrack für das nächste Volksopern-Musical liefert. „Cabaret" steht ab dem 14. September auf dem Programm. Es ist das erste Mal, dass das Werk an der Wiener Volksoper gespielt wird. Eigentlich erstaunlich. Denn am Broadway wurde „Cabaret" nach seiner Uraufführung am 20. November 1966 zum Kassenschlager: Mehr als 1100 Vorstellungen gab es, das Musical gewann acht Tony Awards (das ist quasi der Oscar für Theaterstücke und Musicals). Was sicher auch am Inhalt liegt, der sich wohltuend von sonst oft seichtem Musicalgeplänkel abhebt. Die Story beruht auf den „Berlin Stories" von Christopher Isherwood, die Joe Masteroff musicaltauglich gemacht hat. (Die deutschsprachige Erstaufführung war am 14. November 1970 im Theater an der Wien.)

Ungewisse Zukunft. Der Plot: In den frühen 1930er-Jahren kommt ein junger amerikanischer Schriftsteller, Clifford Bradshaw, nach Berlin, um sich für seinen neuen Roman inspirieren zu lassen. Im legendären Kit Kat Club trifft er auf das aufregendste Geschöpf des Berliner Nachtlebens: die englische Sängerin Sally Bowles. Die beiden erleben eine intensive Liebe im romantischen Fieber der Zwischenkriegsboheme. Auch zwei anderen Pensionsbewohnern begegnet, wenn auch spät, das Glück. Herr Schultz wirbt erfolgreich um Fräulein Schneider. Doch als sich auf der bald folgenden Verlobungsfeier herausstellt, dass Schultz Jude und der als Gast anwesende Ernst Ludwig Nationalsozialist ist, kann Fräulein Schneider sich der heraufziehenden vergifteten Atmosphäre nicht entziehen. Die Verlobung wird gelöst. Herr Schultz verlässt die Pension. Nach diesem Vorfall möchte Cliff Deutschland verlassen, wohingegen Sally weiter von ihrer großen Karriere in Berlin träumt.

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