"Schwachsinn!" Weiter Ärger wegen des Manipulationsverdachts

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Die von Sanel Kuljic geäußerten Wettbetrugs-Vorwürfe hängen schwer nach. Der SVM sowie die Ex-Trainer Baumgartner und Schmidt wehren sich. Auch Didi Kühbauer sagt: "Absoluter Schwachsinn!"

Wien. Der SV Mattersburg sieht sich dieser Tage mit eher unliebsamen Berichten konfrontiert. Aussagen des wegen Wettbetrugs verurteilten Sanel Kuljic, wonach Spiele der Burgenländer in der vergangenen Saison verschoben worden seien, sorgten für Stirnrunzeln. Am heutigen Samstag wollen die Mattersburger im Duell gegen Aufsteiger WSG Tirol (17 Uhr, Sky) eigentlich den dritten Saisonsieg einfahren. ob dafür jetzt das Nervenkostüm noch ausreichend Bestand hat?

Kuljics' Behauptungen, wonach zwei Partien aus der abgelaufenen Saison mit Mattersburger Beteiligung manipuliert worden seien, waren auch zwei Tage danach weiterhin Gesprächsthema. Der Verein kündigte wie die Bundesliga rechtliche Schritte an. „Wir sind von der Integrität unserer Spieler in allen Bereichen überzeugt“, erklärte Klubchef Martin Pucher. Es seien haltlose Behauptungen, ähnlich kommentierten es Bundesliga und Severin Moritzer, der Geschäftsführer von der Fair-Play-Code. Vor allem der Anlass von Kulijic' Aussage in der „Kronen Zeitung“ stieß auf breites Unverständnis. Aber: War es wirklich nur Werbung für sein Buch?

Die rechte Hand im Feuer

Der ehemalige ÖFB-Teamspieler nannte explizit zwei Partien, die verschoben gewesen sein sollen. Mattersburgs Untergang gegen WAC (0:6, 18. August 2018) und das 1:3 gegen Lask (16. September 2018). Die Anschuldigung betrifft somit gleich zwei Trainer: Gerald Baumgartner und Klaus Schmidt (siehe Artikel rechts).

Beide weisen die Vorwürfe zurück. „Unvorstellbar. Ich habe nichts Auffälliges bemerkt. Weder im Spiel noch in der Vorbereitung“, sagt Baumgartner, der nach dem 0:6-Debakel entlassen wurde. Schmidt: „Es gab keine Auffälligkeiten, dafür lege ich meine rechte Hand ins Feuer. Lask war damals in Überform. Ich bin von den Aussagen des Herrn Kuljic doch sehr überrascht.“

Der Unmut reicht bis Hütteldorf

Rapid ist von Sanel Kuljic in einem Bericht der "Kronen Zeitung" vom Donnerstag nicht mit Spielmanipulationen in Verbindung gebracht worden. Rapid-Coach Dietmar Kühbauer hat seinem Ärger über den Bericht, in dem der Ex-Stürmer davon erzählte, dass "in Österreichs höchster Spielklasse weiterhin Spiele manipuliert" würden, aber am Freitag trotzdem freien Lauf gelassen.

"Ich kenne die Mannschaft und die Spieler von Mattersburg genau und bin zu hundert Prozent überzeugt, dass das absoluter Schwachsinn ist. Das ist nicht das Papier wert, auf das es gedruckt wurde", so der Burgenländer. Es störe ihn maßlos, dass man den Fußball in den Dreck ziehe, um eine Schlagzeile zu bekommen. "Man will künstlich etwas heraufbeschwören", so Kühbauer.

Kuljic nannte in dem Bericht konkret zwei Partien aus der abgelaufenen Saison mit Mattersburger Beteiligung - die 0:6-Heimniederlage vom 18. August 2018 gegen den WAC und das 1:3 vor eigenem Publikum am 16. September 2018 gegen den LASK. "Aber es sind mehr", betonte der 41-Jährige.

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