Pool: Schon im Herbst an den Sommer denken

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Symbolbild.(c) Getty Images/iStockphoto (Denise Hasse)
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Naturteich, Edelstahlbecken oder Salzwasserpool? Wer diesen Sommer einen eigenen Pool vermisst hat, für den ist jetzt die beste Zeit, mit dessen Planung und Umsetzung fürs nächste Jahr zu beginnen. Was dabei zu beachten ist.

Ein Blick in die heimischen Gärten zeigt es deutlich: Der Trend zur Bademöglichkeit im eigenen Garten ist ungebrochen.

Die Auswahl ist groß: Soll es ein Natur-, ein Salz- oder doch ein klassischer Pool sein? Oder lieber ein naturbelassener Gartenteich? „Als Allererstes sollte man sich darüber klar werden, was man braucht und will“, rät Franz Kubacek, Geschäftsführer der Hydrobalance VertriebsGmbH und Obmann des Verbandes Österreichischer Schwimmteich- und Naturpoolbau. Will man lieber in einem mit Chlor desinfizierten Wasser oder in einem naturnahen Gewässer baden? Wie oft wird die Badestelle benützt? Von wie vielen Personen? Auch wie viel Zeit und Aufwand man in die laufende Wartung investieren möchte und auf welche technische Ausstattung man Wert legt, gilt es vorab abzuklären. Und ob die Wünsche dann umsetzbar sind, entscheiden natürlich das Budgets sowie Größe und Lage des Grundstücks. Ist dieses eine Hanglage, führt das meist dazu, dass Stützmauern errichtet werden müssen.

„Die Antworten auf diese Fragen sowie die Besichtigung von Referenzanlagen helfen, die richtige Auswahl zu treffen“, weiß Hans Weinhappl von Kittenberger Erlebnisgärten. Daneben gilt es zu klären, ob Baugenehmigungen eingeholt werden müssten. „In Niederösterreich sind Pools bis 50 Kubikmeter sowie Schwimmteiche mit einem naturnahen Ufer bis 200 Quadratmeter bewilligungsfrei“, sagt Weinhappl, der einen starken Trend zu naturnahen Gewässern ortet. Hauptargument sei, dass dabei kein Wasser verschwendet werde, während ein klassischer Pool jedes Jahr ein- und ausgelassen werden müsse.

 

Optik, Biologie . . .

Hat man sich schließlich für die Art der Badestelle entschieden, geht es an die Standortwahl. „Ein Außenschwimmbecken sollte möglichst viel und lang Sonneneinstrahlung haben und möglichst wind- sowie blickgeschützt liegen“, erklärt Lukas Poinstingl, Juniorchef von Leidenfrost Poolbau. Um die Verschmutzung so gering wie möglich zu halten, sollten Pools und Teiche darüber hinaus nicht in unmittelbarer Nähe zu Bäumen und Sträuchern angelegt werden. Weiters gilt es zu prüfen, ob nicht etwa Erdleitungen im Bereich des Projekts vorhanden seien, so Weinhappl. Erfragt werden könne das beim Vorbesitzer oder bei der Gemeinde. Auch ein Blick in den Bauplan könnte helfen. Und noch etwas sollte man vor allem bei Naturpools und Schwimmteichen bedenken: Sie sollten auch vom Wohnraum aus sichtbar sein. „Naturnahe Gewässer sind das ganze Jahr über eine optische Bereicherung“, so Weinhappl und Kubacek.

Angesichts der Komplexität des Themas raten die Experten dazu, sich für die Planungsphase genug Zeit zu nehmen. „Sie ist das Um und Auf für ein schönes Projekt“, ist Kubacek überzeugt. Denn es gehe nicht nur um hohe Investitionssummen, sondern meistens auch um eine komplette Neuanlage des Gartens, sagt Poinstingl. Der Herbst ist nicht nur für die Planung, sondern auch für die Umsetzung eine gute Zeit. Gibt es keinen Bodenfrost, kann der Pool Poinstingl zufolge dann oft schon im März geliefert werden. Wer sich für einen Schwimmteich entscheidet, kann diesen sogar noch vor dem Winter einlassen und die Umgebung begrünen. „Somit kann sich die Biologie in der kalten Jahreszeit behaglich einrichten und auf die nächste Hitzeperiode gut vorbereiten“, erklärt Weinhappl. „Dann hat man im Frühling schon einen schönen Garten und verliert nichts von der Badesaison.“

 

. . . und Sicherheit

Zwei Tipps haben die Experten noch parat: Werden Haus und Garten neu gebaut, sollte nicht die Jahreszeit, sondern der Baufortschritt ausschlaggebend für den Termin zur Realisierung von Pool und Co. sein. In diesem Fall sollte die Badeoase im Freien erst ganz am Schluss gebaut werden. Damit könne nämlich das Risiko stark minimiert werden, dass während der Bauphase Pool oder Schwimmteich in Mitleidenschaft gezogen werden. Zum anderen raten sie gerade bei Naturpools und Schwimmteichen dazu, auf Do-it-yourself-Verfahren zu verzichten und lieber gleich den Fachmann zu Rate zu ziehen. „Legt man einen Teich selbst an, kann es immer wieder zu Problemen mit der Statik und in der Folge zu Erdrutschen kommen“, weiß Weinhappl. Auch das Thema Sicherheit beim Ein- und Ausstieg werde oft vernachlässigt. „Erfahrung ist beim Pool- und Teichbau wirklich wichtig“, ist er überzeugt.

Was Sie beachten sollten bei der . . . Poolplanung.

Tipp 1

Chlor- und Salzwasserpool. Beide Poolarten werden mit Chlor desinfiziert. Beim herkömmlichen über die Beigabe von Chlor, beim Salzwasserpool über das zugegebene Salz, das nicht nur Meer-Fans freut, sondern per Salz-Elektrolyse-Gerät zu Chlorgas transformiert wird. Dieses löst sich im Wasser zu Chlor. Salzwasserpools dürfen keine Bestandteile aus Edelstahl aufweisen.

Tipp 2

Schwimmteich und Naturgewässer. Ein Naturpool wird mit einem biologischen Filter gereinigt und kann geheizt werden. Pflanzen dienen der Deko, Tiere siedeln sich kaum an. Beim Schwimmteich übernehmen Pflanzen und Kies die Reinigung, ergänzend kann die Wasseroberfläche technisch gereinigt werden. Die Kombination beider Varianten ist möglich.

Tipp3

Abdeckung und Überdachung.Abdeckungen für den Winter müssen Schnee und Kälte aushalten – für den Sommer gibt es eigene Abdeckungen, die vor Schmutz schützen sowie Verdunstung und Abkühlung des Wassers über Nacht verringern. Überdachungen verwandeln den Pool in ein Schwimmbad und ermöglichen eine längere Schwimmsaison.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.09.2019)


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