Die Wiener Kinder hatten bei der Ankunft in Dänemark eine Tafel umgehängt, auf der der Name der Pflegefamilie stand. Bald wichen die Ängste.
Kinderverschickung

Wien 1919: Der Abschied von den Kindern

Im September 1919 flossen auf den Wiener Bahnhöfen Abschiedstränen. Von Kindern und Eltern. Für die Kleinen begann eine Reise in den Norden: nach Dänemark.

Was würde sich die Familie bloß denken, wenn du ohne Schuhe kommst?“ Hildes Mutter packte Schuhe in Zeitungspapier und umwickelte das Paket mit einer Schnur. Hilde protestierte: Sie wusste, ihre Schwestern würden nun barfuß zur Schule gehen müssen.

Wien 1919. Am Ende des Ersten Weltkriegs war die Kindersterblichkeit um 100 Prozent höher als in der Vorkriegszeit. 200.000 Schulkinder gab es damals in Wien, ein Viertel von ihnen wurde vom städtischen Jugendamt untersucht. Das Ergebnis: 91 Prozent waren unterernährt. Das führte zu einem sprunghaften Anstieg von Krankheiten wie Rachitis oder Tuberkulose. Die Spanische Grippe tat dann das Übrige.

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