„Downton Abbey“ in Westminster

Vorfreude bei „Downton Abbey“-Fans: Die Saga über die britische Upperclass um Lord & Lady Grantham und ihre Dienerschaft kommt in die Kinos. Eskapismus in Reinkultur.

Bei der „Last Night at the Proms“ – dem letzten Promenadenkonzert der Saison in der Royal Albert Hall – schwelgen sie alsbald mit Union-Jack-Fähnchen und karnevaleskem Schabernack in Glanz und Gloria des United Kingdom, formerly known as Great Britain.

„Rule, Britannia!“ und „Pomp and Circumstances“ („Land of Hope and Glory“) schmettern sie ausgelassen, um die harsche Brexit-Realität zu vergessen, ehe bei „Auld Lang Syne“ Wellen der Nostalgie und Wehmut den Saal überfluten. Selige Zeiten, fürwahr.

Glänzend ins Ensemble von „Downton Abbey“ würden sich drei Akteure einfügen: Boris Johnson als schwarzes Schaf, als Enfant terrible; Jacob Rees-Mogg – der für das Unterhaus zuständige Minister – als Snob und schräger Onkel im Zweireiher und John Bercow – der koboldhafte Noch-Speaker im House of Commons – als verwuschelter Chefbutler, der mit hochrotem Kopf „Order“ bellt. Sie spielen aber schon Hauptrollen in der Reality-Soap „Das Brexit-Desaster“: „Downton Abbey“ im Ober- und Unterhaus von Westminster, Fortsetzung garantiert nach einer Herbstpause – und mit der Königin und ihrer Queen's Speech in einer Nebenrolle. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.09.2019)

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