3000 Zahnärzte

Hand holding dental instruments model released Symbolfoto property released PUBLICATIONxINxGERxSUIx
Hand holding dental instruments model released Symbolfoto property released PUBLICATIONxINxGERxSUIximago images / Westend61
  • Drucken

Warum wir uns vor Wurzelbehandlungen und kleinen Löchern fürchten.

Mitten in der schmerzhaften Phase des Intensivwahlkampfs findet die größtmögliche paradoxe Intervention statt: In Wien treffen sich 3000 Zahnmediziner zu einem Kongress. Eines der großen Themen: neue Methoden der Wurzelbehandlung. Ja, da weiß man gleich wieder, was wirklich wichtig ist im Leben.

Unterdessen ist die politische Auseinandersetzung mehr und mehr am Nerv angekommen, wer wen wo weswegen angezeigt oder verklagt hat, lässt sich schon jetzt kaum mehr mit Sicherheit eruieren. Fix ist nur: Ob das alles tatsächlich zu Gericht kommt und wer dann dort obsiegt, wird nach dem 29. September niemanden mehr interessieren.

Umso interessanter ist die immer nischiger werdende Zielgruppenansprache der Parteien. Nachdem Pamela Rendi-Wagner sich die Cordon-Bleu-Esser gesichert hat, versucht nun die ÖVP, sich die Gruppe der Gesellschafts- und Ausgehraucher samt den Bar- und Beisl-Besitzern zu angeln, um zumindest einen Teil der tabakaffinen Wählerschaft von den Freiheitlichen loszueisen. Dafür versuchen die Neos, denjenigen ein Angebot zu legen, die wegen der kalten Progression frösteln. Wer wegen der Erderwärmung schwitzt, kann es sich neuerdings aussuchen. Wer sich vor Wien fürchtet, wählt Türkis, wer Gegenden ohne Öffis lieber meidet, Grün.

Die neuen Wahlplakate sind auch schon da: Die Grünen gehen voll auf das „Comeback“ los, die Roten sehen die Menschlichkeit siegen, die Blauen fürchten „Ohne uns kippt Kurz nach links“, und die Türkisen plakatieren (nicht nur in Linz, sondern auch in Wien): „Wer Kurz will, muss Kurz wählen.“ Dabei fragt man sich eher, wen man denn wählen müsste, wenn man Kurz nicht wieder wollte?

Apple zeigt inzwischen einmal mehr, dass ein neues iPhone immer noch für ein paar Schlagzeilen gut ist. Ob die Berichte, wonach die neuen Smartphones mit dem Apfellogo Trypophobie auslösen können, echt sind oder vom Hersteller initiiert, ist nicht zu klären. Die drei Kameraöffnungen auf der Rückseite des Handys sollen Angst vor unregelmäßigen Mustern von Punkten und kleinen Löchern triggern, heißt es in sozialen Medien.
Trypophobie ist übrigens nicht offiziell anerkannt. Sicher ist, dass Design-Asket Steve Jobs bei dem Anblick der iPhone-Rückseite der Elferserie alle Zustände bekommen hätte.

florian.asamer@diepresse.com

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.