Downton Abbey, "die Mutter aller Serien"

RELEASE DATE September 20 2019 TITLE Downton Abbey STUDIO DIRECTOR Michael Engler PLOT Adapted
RELEASE DATE September 20 2019 TITLE Downton Abbey STUDIO DIRECTOR Michael Engler PLOT Adapted(c) imago images / ZUMA Press (Focus Features via www.imago-images.de)
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Der britische Schauspieler Hugh Bonneville spricht über die Kinoversion von »Downton Abbey«, das gute Frühstück auf dem Set und die Bedeutung dieser TV-Serie, die seiner Meinung nach den aktuellen Serien-Hype mitausgelöst hat, für seine Karriere.

„,Downton Abbey‘ ist wie ,Breaking Bad', nur mit Tee statt Crystal Meth“, sagte einmal Hugh Bonneville. Der britische Schauspieler muss es wissen. Sechs Staffeln lang führte er die TV-Serie als Robert Crawley, Earl of Grantham an. Am Donnerstag kommt „Downton Abbey“ ins Kino, mit einer neuen, abgeschlossenen Story.


Mit welchem Gefühl kehrten Sie nach all den Jahren für einen Kinofilm nach Downton Abbey zurück?

Hugh Bonneville: Es war ein ganz zauberhaftes Gefühl – als würde man in einen gemütlichen Pulli schlüpfen, den man sehr liebt. Es hatte auch etwas von einem Klassentreffen, aber nicht so ein peinliches, bei dem man am liebsten weglaufen würde, sondern ein richtig schönes. Wir haben uns alle gefreut, uns wiederzusehen.


Ihre Filmfigur, der Earl of Grantham, hat nicht das Vergnügen, alte Pullis zu tragen, sondern eher steife Cuts und Smokings . . .

Stimmt. Privat trage ich solche Anzüge auch nicht. Man bewegt sich tatsächlich anders, wenn man so edlen Zwirn anzieht. Mit einem hohen Hemdkragen, der so perfekt gebügelt ist, dass er rasiermesserscharf wird, sitzt man automatisch kerzengerade. Die Kostüme helfen dabei, sich sofort wieder in einer Rolle heimisch zu fühlen.


Haben Sie Ihre Figur, die Sie über sechs Staffeln spielten, manchmal vermisst?

Ich mag den alten Kerl schon sehr. Aber ich bin froh, nicht seine Heizkosten zu haben. Downton Abbey ist schon ein ziemlich großes Anwesen (lacht).


Während des Drehs müssen Sie ja Tausende Tassen Tee getrunken haben . . .

Oh ja, aber glücklicherweise mag ich Tee. Genauso wie Frühstück, das haben wir ja auch extrem häufig zu spielen gehabt. Ich habe an den Tagen nie gefrühstückt, weil ich wusste, dass ich sowieso das perfekte Frühstück vor der Kamera genießen kann. Das Catering war immer großartig, mindestens so gut wie im Hotel.


Seit 2016 war Schluss mit Adel, Affären und Abbey. Worüber haben Sie sich nun beim Wiedersehen mit den Kollegen ausgetauscht?

Nun, wir sind über die Jahre zu Freunden geworden und haben uns regelmäßig getroffen, Abendessen organisiert und viel Spaß gehabt. Das war auch einer der Gründe dafür, dass wir alle zugestimmt haben, den Film zu drehen. Das Problem waren nur die Terminkalender. Jeder hatte Projekte und war auf der ganzen Welt unterwegs. Aber wir haben es hingekriegt.


Auf der Kinoleinwand wirkt Lord Grantham tiefenentspannt, ihn kann nichts aus der Ruhe bringen . . .

Tatsächlich hatte ich nicht viel zu tun, außer herumzusitzen. Dafür wurde mir aber viel Geld gezahlt (lacht). Nein, im Ernst, mir ist natürlich klar, dass die Geschichte von den jüngeren Schauspielern getragen wird und ich nicht wirklich viel dazu beizutragen habe. Aber das ist für mich vollkommen in Ordnung. Es ist sogar eine willkommene Abwechslung, mal eine Figur zu spielen, die keine inneren Konflikte austragen muss.


Sie sind seither eine Art Vater der Nation geworden, oder? Fragen Sie fremde Menschen, ob Sie ihr Vater werden möchten?

Lustig, dass Sie das fragen. Das passiert wirklich immer wieder. Sie müssen meine Familie fragen, wie gut ich mich im echten Leben als Vater schlage, aber was meine Rollen betrifft, bin ich ein ziemlich beliebter Papa (lacht).


Würden Sie sagen, dass „Downton Abbey“ Ihr Leben verändert hat?

Absolut, ja. Ich habe schon vor der Serie 30 Jahre recht erfolgreich als Schauspieler gearbeitet, aber „Downton“ hat mir beruflich ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Ich weiß zu schätzen, was die Rolle für meine Karriere geleistet hat. Ich hätte sonst sicher nicht die Rolle in „Paddington“ bekommen. Schon deshalb wird sie immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.


Streng genommen hat „Downton“ auch den aktuellen Serien-Hype von heute ausgelöst. Ist „Downton“ die Mutter aller Serien?

Ja. Anfangs sagte man uns noch, dass unsere Sendung nie laufen wird, weil keiner sich für Serien und Kostümdramen interessiert. Das war ja noch vor „Game of Thrones“ oder „House of Cards“. Diese Serie war also durchaus ein Risiko. Jetzt sieht das anders aus, jetzt spielt jeder Filmstar in Serien mit. ? »

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