Steigt der Goldpreis gar auf über 2000 Dollar?

An Iraqi goldsmith arranges gold wristbands at his shop in Baghdad
An Iraqi goldsmith arranges gold wristbands at his shop in Baghdad(c) REUTERS (Khalid Al Mousily)
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Auf die Goldpreisrallye im Sommer folgt nun zwar eine Korrektur. Aber eine Prognose der Citigroup hat es in sich.

Viele Jahre hatten sich die Anleger in Gold gedulden müssen, bis der Preis aus dem Seitwärtstrend nach oben ausbrach. Im heurigen Sommer war es dann so weit. Und eine lange nicht gesehene Rallye trieb die Notierung am 4. September auf 1557 Dollar je Feinunze – ein Wert, wie er zuletzt 2013 gesehen wurde. Auf Sicht von einem Jahr ein Zuwachs um 25 Prozent, seit Jahresbeginn um fast 17 Prozent. Dass der Preis in den vergangenen eineinhalb Wochen auf zwischenzeitlich unter 1490 Dollar korrigierte, war nur eine logische Folge.

Geht es nach der Citigroup, sollte das jedenfalls kein Grund für Entmutigung sein. Die Analysten nämlich sehen den Preis künftig auf ganz andere Höhen klettern. Er werde steigen und in den nächsten zwei Jahren ein neues Maximum von 2000 Dollar erreichen, schreiben sie in einem aktuellen Bericht.

Als Grund für ihre These führen sie an, dass das Interesse am Metall wie schon seit Jahresbeginn infolge der wieder lockereren Geldpolitik der europäischen und der US-Zentralbank steigt. Dazu komme, dass viele Zentralbanken, vor allem die in Schwellenländern, vermehrt Gold kaufen und die globale Ökonomie auf Probleme zusteuere. Für Unsicherheit würden zudem neben dem US-chinesischen Handelsstreit die US-Präsidentenwahlen 2020 sorgen, zumal die dortige Wirtschaft an Dynamik verliere. In Großbritannien etwa haben die Ungewissheiten rund um den Brexit zuletzt dazu geführt, dass die Investitionen in börsengehandelte Goldfonds (ETFs) ein Rekordniveau erreicht haben.

Sollte die Citigroup Recht behalten, würde damit der letzte Rekord von September 2011 bei 1921 Dollar eingestellt. Gewiss, die Analysten versehen ihre Prognose mit einigen Vorbehalten – etwa, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins anhebt oder der Handelsstreit unerwartet gelöst wird. Oder wenn die Zentralbanken die Erwartungen an sie erfüllt hätten, wie die Analysten von Capital Economics sagen, die für Ende 2020 einen Goldpreisverfall auf 1350 Dollar prognostizieren.

Doch die Citigroup hat in ihren gewagten Prognosen auch Gleichgesinnte. Etwa die Fondsmanager Ned Naylor-Leyland von Merian Global Investors aus London. Oder den legendären US-Investor Mark Mobius: Gold sollte man „auf jedem Niveau kaufen“, sagte er Ende August. Langfristig werde es mit Gold „nach oben, nach oben und nochmals nach oben gehen.“ Und zwar weil das Geldangebot durch die Zentralbanken „nach oben, nach oben und nochmals nach oben“ gehe. (est)

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