Geschichten von damals

Das Kind als fremdes Ich

Friederike Mayröcker als Dreijährige – und heute mit dem Foto von damals in ihrem Stammcafé, dem Sperl.
Friederike Mayröcker als Dreijährige – und heute mit dem Foto von damals in ihrem Stammcafé, dem Sperl.(c) Alain Barbero
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Für einen neuen Band nähern sich Autoren anhand eines alten Fotos ihrem früheren Selbst. Dabei erzählen sie von Kindheit im 20.Jahrhundert – und der Natur der Erinnerung.

Ins Geäug, sage ich, ins blaue Geäug, meine winzige Hand umklammert die Hand der Groszmutter“. Was Friederike Mayröcker hier beschreibt, ist sie selbst: Unter einer dicken weißen Mütze, im Winter 1927, von den großmütterlichen Armen (mit Pelzmanschette) im Rubenspark auf eine Bank gehoben.

Mayröcker, Jahrgang 1924, ist die erste einer ganzen Reihe österreichischer Autoren, die in einem neuen Band aus ihrer Kindheit erzählen. Wie hängen Literatur und Kindheit zusammen? Woher kommt man? Was sind die ersten Eindrücke, die einen prägen? Fühlt man sich geborgen oder verängstigt? Das seien die Fragen, die sie interessiert haben, sagt die Autorin Barbara Rieger, die mit dem Projekt eine Idee Sabine Grubers aufgreift. Die habe schon länger mit dem Gedanken gespielt, ein Buch herauszugeben, in dem Schriftsteller sich mit einem Kinderfoto auseinandersetzen. Allein, Gruber fehlte die Zeit. Also habe man die Idee mit ihrem Einverständnis umgesetzt.

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