Die Militärkoalition, die im Jemen die Houthi-Rebellen bekämpft, erklärte am Montag, dass der Drohenangriff mit iranischen Waffen durchführt worden sei.
Nach den Angriffen auf zwei Ölraffinerien in Saudiarabien vom Samstag, drohen die Houthi-Rebellen im Jemen nun mit weiteren Anschlägen. Die Anlagen des staatlichen Öl-Konzerns Aramco seien nach wie vor ein Ziel, erklärte die Miliz am Montag. Sie könnten jederzeit angegriffen werden. Ausländer sollten das Gebiet verlassen. Ein Sprecher der Aufständischen forderte Saudiarabien auf, seine "Aggression und Blockade des Jemen" zu beenden. Denn in dem Bürgerkriegsland kämpft ein von Riad geführtes Militärbündnis gegen die Houthis.
Trotz der Bekundungen der Rebellen vermuten die USA, dass der Houthi-Verbündete Iran hinter den Angriffen steckt. Die von Saudiarabien angeführte Militärkoalition, die im Jemen die Houthi-Rebellen bekämpft, erklärte am Montag, dass der Drohenangriff mit iranischen Waffen durchführt worden sei. Nun werde untersucht, von wo aus die Drohnen zu den Anlagen losgeschickt wurden, sagte der Sprecher der Koalition, Oberst Turki al-Malki, vor Medienvertretern.
Die Islamische Republik weist die Vorwürfe aber zurück. US-Präsident Donald Trump drohte den Urhebern am Sonntag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit einem Vergeltungsschlag. Wer hinter dem Drohnenangriff steckt, wollte er aber nicht sagen.
Wenige Minuten später aber schrieb er in einem Tweet, Medienberichte, wonach er "ohne Bedingungen" zu einem Treffen mit der iranischen Führung bereit sei, seien "wie üblich" falsch. Trump selber hat mehrfach gesagt, er sei ohne Vorbedingungen zu einem solchen Treffen bereit. Irans Präsident Hassan Rouhani reagierte: Er will seinen amerikanischen Amtskollegen am Rande der nächsten UN-Vollversammlung in New York nicht treffen. "Weder steht ein solches Ereignis an, noch wird es stattfinden", sagte der Sprecher des Außenministeriums, Abbas Mousavi, am Montag.
Britischer Außenminister warnt vor schnellen Schuldzuweisungen
Der britische Außenminister Dominic Raab verurteilte die Angriffe auf saudiarabische Raffinerien scharf, mahnte aber zu Geduld bei Schuldzuweisungen und Reaktionen. Die Attacke sei ein mutwilliger Verstoß gegen internationales Recht, sagte Raab am Montag. "In der Frage der Verantwortung ist das Bild nicht eindeutig." Reaktionen müssten auf internationaler Ebene erfolgen, zuvor aber alle Fakten auf dem Tisch liegen. "Es handelt sich um eine sehr ernste, ungeheuerliche Tat, und wir müssen international klar und möglichst geeint darauf antworten."
Die Angriffe trieben den Ölpreis am Montag in die Höhe - es war der größte Sprung seit 1991. Der Schaden in den Ölanlagen führe dazu, dass Saudiarabien seine Ölproduktion um 5,7 Millionen Barrel täglich herunterfahren müsse, erklärte der saudische Energieminister. Das ist die Hälfte der saudischen Ölproduktion. Aufgrund der Tatsache, dass Saudiarabien zehn Prozent des weltweit vermarkteten Öls produziert, bedeutet das, dass der globale Ölmarkt mit diesem Angriff fünf Prozent der Versorgung verliert.
(APA/Reuters)