Bank Austria erwartet Trendwende bei Arbeitslosigkeit

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THEMENBILD: ARBEITSMARKTSERVICE AMS / ARBEITSLOSENZAHLEN /ARBEITSLOSEAPA/HERBERT PFARRHOFER
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Die Wirtschaft wachse im dritten Quartal um 1,6 Prozent, erwarten die Bank-Ökonomen. Die Rahmenbedingungen werden sich nicht verbessern.

Das moderate Wachstum der heimischen Wirtschaft des ersten Halbjahres hat sich zuletzt fortgesetzt. Das besagen die Ergebnisse des UniCredit Bank Austria Konjunkturindikators vom August, wie die Bank am Montag mitteilte. Das Wachstum wird ausgeglichener: Der Tiefpunkt im Welthandel dürfte überwunden sein, die Inlandsnachfrage werde aber schwächer. 2020 werde die Arbeitslosigkeit leicht steigen.

"Nach einem BIP-Anstieg von 1,6 Prozent im ersten Halbjahr gehen wir auch für das dritte Quartal von einem Wirtschaftswachstum etwa in dieser Höhe aus", so Stefan Bruckbauer, Chefökonom der UniCredit Bank Austria. International bleiben freilich weiterhin die Unsicherheiten von Handelskonflikten und Brexit. Nach einem Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent im ersten Halbjahr erwarten wir mit 1,4 Prozent für das Gesamtjahr 2019 unverändert einen etwas geringeren Anstieg des BIP. Wir gehen davon aus, dass gegen Jahresende die Unterstützung durch die Inlandsnachfrage nachlassen wird", so Bank-Ökonom Walter Pudschedl.

Dienstleistungen auf Drei-Jahres-Tief

Die leichte Aufhellung im Gesamt-Exportumfeld hat zwar die Stimmung in der Industrie verbessert. Im August nachgelassen hat aber der Optimismus am Bau und im Dienstleistungssektor. In Letzterem ist die Stimmung sogar auf ein Dreijahrestief gesunken, trotz der weiterhin überdurchschnittlich hohen Zuversicht der österreichischen Konsumenten.

Die Rahmenbedingungen werden sich 2020 laut der Bank Austria voraussichtlich nicht verbessern. Denn weiterhin ist mit Auswirkungen der Handelskonflikte und des Brexit zu rechnen. Dazu komme eine Abkühlung der US-Konjunktur. Das österreichische BIP sollte aber trotzdem über der Marke von einem Prozent wachsen, weiterhin getragen von der Inlandsnachfrage.

"Im Jahresverlauf wird jedoch nicht nur die Investitionstätigkeit sondern auch der private Konsum durch die Trendwende am Arbeitsmarkt an Schwung verlieren." Schon die Verlangsamung der Konjunktur im laufenden Jahr schlägt sich bereits negativ auf den österreichischen Arbeitsmarkt nieder. Der Rückgang der Arbeitslosenquote seit dem Höchststand von 9,2 Prozent zu Beginn 2016 ist mittlerweile zum Stillstand gekommen. Seit dem Jahresbeginn 2019 stagniert die saisonbereinigte Arbeitslosenquote bei 7,4 Prozent. In den kommenden Monaten wird voraussichtlich die Trendwende einsetzen und sich die Arbeitslosigkeit moderat nach oben bewegen. "Wir erwarten im Gesamtjahr 2020 eine leichte Zunahme der Arbeitslosenquote auf durchschnittlich 7,5 Prozent", meint Pudschedl.

(APA)

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