Muss uns der Ölpreis schrecken?

Plunging Energy Prices Put Strain On Texas Economy
Plunging Energy Prices Put Strain On Texas Economy(c) Getty Images (Spencer Platt)
  • Drucken

Seit dem Golfkrieg 1991 gab es keinen solchen Preissprung. Wie schlimm werden die Folgen sein? „Die Presse“ beantwortet die wichtigsten Fragen.

Wien. Dieser Montag wird einen Fixplatz in der Geschichte des Rohstoffhandels einnehmen. Zu Handelsbeginn schnellten die Ölpreise um knapp 20 Prozent hoch (die Sorte Brent auf 72 Dollar je Fass), nachdem am Samstag die größte saudiarabische Raffinerie und ein Ölfeld von jemenitischen Houthi-Rebellen angegriffen worden waren. Am Abend betrug das Preisplus immer noch 14 Prozent. Der Preisschock betrifft jeden. Worauf müssen wir uns einstellen?

1. Wie schlimm ist die Situation auf dem Ölmarkt wirklich?

Da 5,7 Millionen Barrel (Fass) der saudischen Ölproduktion ausfallen und dies mehr als 50 Prozent der dortigen bzw. über fünf Prozent der globalen Tagesförderung entspricht, ist das Ausmaß signifikant. Allerdings gibt es weltweit zwei Mrd. Barrel an Reserven in Tanks. So allein in Saudiarabien 200 Mio. Barrel, in den USA 600 Mio. Barrel und in Österreich so viel, dass man drei Monate auskommen würde. Angesichts einer globalen Förderung von 100 Mio. Barrel täglich könnte allein Saudiarabien mit seinen Reserven seinen Produktionsausfall immerhin für 35 Tage kompensieren, sagt Hannes Loacker von Raiffeisen Capital Management gegenüber der „Presse“. US-Präsident Donald Trump hat die Freigabe der US-Reserven für den Bedarfsfall angeordnet.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Geld & Finanzen

Ölpreis stabilisierte sich

Saudiarabien beruhigt den Markt. Vielleicht deshalb, weil man den Börsengang von Saudi Aramco retten will.
Archivbild: Eine Ölpumpe bei der Grenze zwischen Kuwait und Saudiarabien
International

Ölpreis mit größtem Kurssprung seit Golfkrieg 1991

US-Präsident Trump hat die Öl-Freigabe aus US-Reserven genehmigt, nachdem der Preis zwischenzeitlich um 20 Prozent gestiegen war.  Die heimische Ölaktien profitierten vom Preisanstieg.
Außenpolitik

Houthi-Rebellen drohen mit weiterer Attacke auf saudische Ölraffinerien

Die Militärkoalition, die im Jemen die Houthi-Rebellen bekämpft, erklärte am Montag, dass der Drohenangriff mit iranischen Waffen durchführt worden sei.
International

Saudiarabien: Trump droht mit Vergeltung

Die Drohnenangriffe auf die saudische Ölproduktion treffen die Weltwirtschaft an einer neuralgischen Stelle - der Ölpreis steigt. Es kündigen sich neue Spannungen mit dem Iran an.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.