VW stimmt vor dem Musterfeststellungsprozess die Kläger auf ein langes Verfahren ein.
Berlin. Volkswagen hat zwei Wochen vor Beginn des Musterfeststellungsprozesses die betroffenen Dieselbesitzer auf ein jahrelanges Verfahren eingestimmt. Zwar habe VW Interesse an einem zügigen Verfahren, so der Konzern am Montag. Da das Rechtsinstrument allerdings zum ersten Mal angewendet werde und die unterschiedlichen Sachverhalte komplex seien, rechne VW mit mindestens vier Jahren Verfahrensdauer.
Zugleich bekräftigte der deutsche Autokonzern, dass aus Unternehmenssicht die Kunden keinen Schaden erlitten hätten, „da alle Fahrzeuge im Verkehr genutzt werden können und sicher sind“.
Am 30. September beginnt vor dem Oberlandesgericht in Braunschweig das Musterfeststellungsverfahren gegen VW wegen unzulässiger Abschalteinrichtungen, die im September 2015 den Dieselskandal auslösten. Damals gab der Konzern zu, weltweit in Millionen Fahrzeuge seiner Marken eine illegale Software eingebaut zu haben, die den Ausstoß von Stickoxiden nur auf dem Prüfstand sinken ließ, nicht aber im täglichen Straßenverkehr. (ap)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.09.2019)