Erst gab es einen Angriff auf eine Wahlkampfveranstaltung des Präsidenten, später detoniert eine Bombe eines Attentäters in Kabul.
Bei einem zweiten schweren Anschlag in Afghanistan innerhalb weniger Stunden sind mindestens 22 Menschen getötet worden, darunter sechs Soldaten. In ersten Berichten war von sechs Toten die Rede gewesen. Weitere mindestens 38 Zivilisten seien bei dem Selbstmordattentat in der Hauptstadt Kabul verletzt worden, teilte das Innenministerium am Dienstag mit.
Die Explosion ereignete sich demnach im Zentrum der Hauptstadt Kabul unweit des Massud-Platzes. In der unmittelbaren Umgebung befinden sich das Hauptquartier der Nato-Mission "Resolute Support", eine Einrichtung des Verteidigungsministeriums sowie der Oberste Gerichtshof.
Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu dem Angriff. Ziel sei eine Einrichtung des Verteidigungsministeriums gewesen. Bilder in sozialen Medien zeigten zerstörte Betonschutzwände und mehrere am Boden liegende leblose Körper. Die Bilder konnten nicht unabhängig überprüft werden. Erst Anfang September war in der gleichen Straße eine Autobombe detoniert, zwölf Menschen starben.
Der Anschlag ist der 20. größere Angriff in Kabul seit Beginn des Jahres. Dabei wurden offiziellen Angaben zufolge mehr als 220 Menschen getötet und mehr als 1050 verletzt.
Nur eineinhalb Stunden vor der Explosion in Kabul hatte sich ein Selbstmordattentäter auf einem Motorrad in der Provinzhauptstadt Tsharikar am Eingang zu einer Wahlkampfveranstaltung des Präsidenten Ashraf Ghani in die Luft gesprengt. Dabei kamen Angaben des Provinzkrankenhauses zufolge mindestens 26 Menschen ums Leben. Präsident Ghani selbst, der gerade sprach, als sich die Explosion ereignete, blieb Angaben von Behördenvertretern zufolge unverletzt.
(APA/dpa)