Die Staatsanwaltschaft untersucht, ob es bei Flächenwidmungen in Wien zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist. Befeuert wird diese Situation durch eine neue Anzeige. Vizebürgermeisterin Hebein wiegelt ab.
Wien. Die Causa rund um umstrittene Flächenwidmung und Spenden aus der Immobilienbranche an einen gemeinnützigen Verein des damaligen grünen Planungssprechers Christoph Chorherr zieht immer weitere Kreise. Nachdem bekannt wurde, dass die Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen insgesamt acht Verdächtige ermittelt, dafür auch Akten von der Stadt Wien angefordert hat, gab es am Dienstag die nächste Anzeige – was einige Fragen aufwirft.
1 Worum geht es bei der neu eingebrachten Anzeige?
„Es steht der Verdacht im Raum, dass bei diversen Großprojekten Bestechlichkeit, Korruption und Amtsmissbrauch im Spiel war“, argumentiert Neos Wien die Anzeige, die am Dienstag eingebracht wurde. Neben den Projekten Heumarkt, Gallitzinstraße, Körner-Kaserne und Casino Zögernitz nehmen die Neos vor allem das Projekt Danube Flats ins Visier. Also die Umwidmung eines Bauplatzes an der Reichsbrücke, damit dort „High-End-Wohnungen“ (so der Bauherr, die Firma Soravia) entstehen können. Chorherr, der als heimlicher Planungsstadtrat galt, hatte das Projekt massiv forciert – gegen heftige Widerstände. Untersuchenswert finden die Neos, dass Erwin Soravia, der von der Umwidmung profitierte, an Chorherrs gemeinnützigen Verein gespendet hat. Nebenbei hatte Chorherr, nach seinem Ausscheiden aus der Politik, postwendend bei Soravia angedockt.