Die Jury des Deutschen Buchpreises traut sich wieder etwas

 In „Das flüssige Land“ von Raphaela Edelbauer reist Ruth auf den Spuren ihrer Eltern nach Groß-Einland.
In „Das flüssige Land“ von Raphaela Edelbauer reist Ruth auf den Spuren ihrer Eltern nach Groß-Einland.(c) APA/HELMUT FOHRINGER
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Drei Debüts haben es heuer auf die sechs Titel umfassende Shortlist geschafft – darunter die Romane der Österreicher Raphaela Edelbauer und Tonio Schachinger. Gewinnen wird wohl ein etablierterer Autor: Saša Stanišić mit seinem intimen, poetischen Werk „Herkunft“.

Zuletzt war der Deutsche Buchpreis, mit Verlaub, etwas langweilig geworden. Allzu betulich die Auswahl, auch zu erwartbar, und manche Entscheidungen machten schlicht ratlos: Wie ist es nur zugegangen, dass der so lebendige, formal unaufdringlich avancierte Roman „Unter der Drachenwand“ von Arno Geiger letztes Jahr nicht in die Shortlist gewählt wurde?

Heuer wurden die Österreicher weniger stiefmütterlich behandelt. Sechs fanden sich auf der zwanzig Titel umfassenden Longlist, auf die Shortlist haben es zwei geschafft, beides Debüts. In „Das flüssige Land“ von Raphaela Edelbauer reist Ruth auf den Spuren ihrer Eltern nach Groß-Einland, ein Ort, auf keiner Landkarte verzeichnet, in dem die Erde sich auftut und nach und nach Menschen und ihre Geschichten verschluckt. Was von den Groß-Einlandern kaum mehr registriert wird, sie gehen ihrem Alltag nach. Eine doppelbödige Geschichte über Geschichtsvergessenheit und Realitätsverlust.

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