Facebook mit komplett neuen Datenschutz-Einstellungen

Facebook CEO Mark Zuckerberg
Facebook CEO Mark Zuckerberg(c) REUTERS (Robert Galbraith)
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Nach scharfer Kritik hat Facebook neue Kontroll-Möglichkeiten für persönliche Informationen entwickelt. Die Verbindung zu Drittanbietern kann vollständig gekappt werden.

Auf Facebook gibt es drei Bekanntenkreise, denen man seine Fotos und alle anderen persönliche Dinge zeigen kann: Freunden, Freunden und deren Freunden oder ganz einfach der ganzen Welt. Wählt man künftig eine dieser Einstellungen, wird sie auf alles angewandt, was man über Facebook veröffentlicht, veröffentlicht hat und veröffentlichen wird. Damit soll Privatsphäre mit nur einem Klick möglich werden, denn derzeit muss Facebook immer öfter Kritik einstecken, weil die Datenschutz-Einstellungen mit rund hundert Optionen zu kompliziert sind.

Auf noch weniger Gegenliebe stößt das Netzwerk mit dem automatischen "Opt-in" für neue Funktionen. Änderungen werden jedesmal für alle 400 Millionen Mitglieder wirksam - sie hätten aber lieber die Freiheit bestimmte Dinge abzulehnen. Außerdem hat sich Facebook durch einige neue Dienste stark für fremde Webseiten geöffnet und auf Facebook selbst gibt es zahllose Anwendungen von Drittanbietern. Welche Daten hier weitergegeben werden, ist nicht immer deutlich. Diese Kritikpunkte haben in den vergangenen Wochen und Monaten immer öfter hochrangige Datenschützer auf die Barrikaden steigen lassen.

Am Mittwoch hat Facebook-Chef Mark Zuckerberg persönlich auf die Einwände reagiert und drei neue Datenschutz-Funktionen vorgestellt. Die neuen Einstellungen und Optionen wurden gemeinsam mit zahlreichen Datenschutz-Organisationen und Verbraucherschutz-Gruppen entwickelt. Die Änderungen sollen in den nächsten Tagen wirksam werden.

Die Neuerungen im Überblick:

1. Eine Einstellung für alles

Die neue Datenschutz-Zentrale
Die neue Datenschutz-Zentrale(c) Facebook


Kern der Änderungen ist eine komplett neue Datenschutz-Zentrale in der unter anderem mit einem Klick festgelegt werden kann, wie grundsätzlich mit allen Fotos, Videos, Links und Status-Updates umgegangen werden soll. Bisher musste diese Einstellung einzeln für verschiedene Arten von Informationen vorgenommen werden. Wählt man die Einstellung "Nur Freunde" oder "Freunde von Freunden", wird diese auch rückwirkend angewandt. Wie bisher können nachträglich einzelne Informationen auch für einen kleineren Personenkreis oder nur einzelne Personen sichtbar gemacht werden.

2. Profile weniger öffentlich


Ende 2009 sorgte Facebook mit einer groben Änderung für Unmut: Einige Informationen aus den persönlichen Personenprofilen wurden öffentlich sichtbar gemacht. Diese allgemein zugänglichen Informationen beschränken sich nun auf Name, Foto, Geschlecht und Netzwerke, denen der Nutzer angehört (zB. "Universität Wien").

Maulkorb für "Personen, denen das gefällt"

Auch für das Aufscheinen als "Fan" auf Facebook-Seiten von Marken und Unternehmen, kann nach den Änderungen erstmals verborgen werden. Das verhindert auch, dass man auf fremden Webseiten in einem kleinen Plugin mit der Anmerkung "Personen, denen das gefällt" aufscheint.

3. Verbindung zu Drittanbietern kappen


Anwendungen wie etwa das beliebte Spiel FarmVille oder fremde Webseiten können künftig vollständig von den eigenen Informationen ausgeschlossen werden. Auch Daten, die sonst für alle sichtbar gemacht wurden, bleiben Drittanbietern dann verwehrt.

(sg)

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