Ölpreis stabilisierte sich

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Saudiarabien beruhigt den Markt. Vielleicht deshalb, weil man den Börsengang von Saudi Aramco retten will.

Wien. Trotz anhaltender Spannungen auf dem Ölmarkt hat sich der Ölpreis gestern doch relativ stabil gehalten. Am Nachmittag lag die Notierung für die Nordseesorte Brent um eineinhalb Prozent tiefer bei unter 64 Dollar je Fass, nachdem sie am Vortag, also einen Tag nach dem Preisschock, um sechs Prozent nachgegeben hatte. Dazu beigetragen hat vor allem der saudische Energieminister, der versicherte, dass die Ölproduktion schon Ende des Monats wieder ihr normales Niveau erreichen würde.

Am Montag war noch kolportiert worden, dass der durch die Drohnenangriffe entstandene Schaden, der zum Ausfall der halben saudischen Ölproduktion geführt hatte, erst in mehreren Wochen wenn nicht gar Monaten behoben sein würde.

Der Ölpreis war am Montag anfänglich um 20 Prozent nach oben geschnellt. Trotz eines signifikanten Rückgangs liegt der Preis aktuell aber immer noch höher als vor dem Angriff.

Der nun von den Saudis zur Schau gestellte Optimismus hänge möglicherweise mit dem geplanten Börsengang des saudischen und weltweit größten Ölkonzerns, Saudi Aramco, zusammen, schreibt die Commerzbank. Laut Yasser Al-Rumajjan, Chef von Aramco, treibe man trotz des Angriffs auf die Anlagen die Pläne für den Börsengang voran. Er soll binnen den nächsten zwölf Monaten stattfinden. (ag./est)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.09.2019)

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