#GegenHassimNetz: Bedarf an Beratung "größer denn je"

Knapp 3200 Beschwerden wurden seit der Gründung 2017 der Beratungsstelle Zara gemeldet. Dabei seien die gemeldeten Inhalte meist rassistisch oder sexistisch motiviert.

Insgesamt 3.192 Vorfälle von Hass im Netz wurden der Beratungsstelle #GegenHassimNetz seit ihrer Gründung im September 2017 gemeldet. Nach zwei Jahren ist aus Sicht von Zara - Verein für Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit der Bedarf nach einer zentralen Anlaufstelle gegen Hass im Netz nicht nur weiterhin gegeben, sondern größer denn je. Bereits im zweiten Jahr der Beratungsstelle gingen um 30% mehr Meldungen bei Zara ein. 

»Niemand muss damit alleine fertig werden.«

Caroline Kerschbaumer, Leiterin der Zara Beratungsstellen

Die 1999 gegründete Plattform wurde mit dem Ziel gegründet, eine rassismusfreie Geselschaft in Österreich zu fördern. Seit zwei Jahren konzentriert man sich auf die Entwicklungen von Hass im Netz.

(c) Zara

Zara zufolge haben diese Entwicklungen im Online-Bereich „massive Auswirkungen auf die Gesellschaft“. Menschen würden sich zu sehr daran gewöhnen und auch sei generell ein Empathie-Verlust festzustellen und „wenden in Folge selbst Hassrede an“, betont Zara in einer Aussendung.

(c) Zara

Für direkt Betroffene kann Hass im Netz extrem belastend sein, das kann von Depressionen bis zu Suizidgedanken führen. Am häufigsten gemeldet wurden rassistische und sexistische Inhalte, häufig auch beides in einem - sie machen insgesamt fast 80% der gemeldeten Fälle aus. "Dass weniger Fälle von Homo-, Inter-, Transphobie gemeldet werden, heißt keinesfalls, dass es dazu keine hasserfüllten Inhalte im Internet gibt. Zara geht davon aus, dass erst wenige sich direkt an die Beratungsstelle wenden.

(c) Zara

„Niemand muss damit alleine fertig werden", betont Caroline Kerschbaumer, Leiterin der Zara Beratungsstellen. Meldungen, die bei der Beratungsstelle #GegenHassimNetz eingehen, werden von den Beratern geprüft und dokumentiert, bei Bedarf wird eine Löschung beantragt. Auf Wunsch der Betroffenen werden Entlastungsgespräche geführt und gemeinsam mit den Klienten Handlungsoptionen erarbeitet.

In bestimmten Fällen ermöglicht der ZARA Rechtshilfefonds finanzielle Unterstützung bei Gerichtsverfahren. "Es ist einfach sehr wichtig, dass es jemanden gibt, der einen unterstützt. Das hat mir echt gut getan", erzählt Hanna Herbst, Journalistin, die sich als Betroffene an die Beratungsstelle #GegenHassimNetz gewendet hat.

Der Verein wird unter anderem auch vom Bundeskanzleramt für Frauen, Familien und Jugend unterstützt. Betroffene können sich über einen verschlüsselten Account per E-Mail direkt an Zara wenden.

>>> Zara

(bagre)

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