Retro. Der Kühlschrank und das Farbkonzept versetzen zurück in die 1950er.
Living Kitchen

Die Küche, unser Ess-Koch-Lebensraum

Küche und Wohnen voneinander zu trennen ist auch gestalterisch kein Ansatz mehr. Das beweist nun ein neuer Bildband.

Mikroapartment. Eine farbbewusste Architektenlösung aus Melbourne.
Mikroapartment. Eine farbbewusste Architektenlösung aus Melbourne.(c) Karin Foberg Copyriht House of Pictures

Entweder die Küche lebt, dann heißt das „Living Kitchen" – als Ausstellungsevent regelmäßig auf der Kölner Möbelmesse. Oder man lebt in der Küche: Dann umschreibt das der Buchtitel mit „Kitchen Living". Das Englische wäre froh über so schöne Komposita wie Wohnraumküchenlandschaft. Oder Lebensmittelpunktkochstelle. Denn voneinander lösen kann man Küche und Wohnraum längst nicht mehr.

Sie ist der Ort der Vergemeinschaftung. Früher war das der Tisch. Selten ist der noch familiär vollbesetzt zu ritualisierten Wochentagen und Tageszeiten. Die Küche selbst dagegen ist der Ort, an dem sich die Hausbewohner auf den Zehen stehen, an dem die Neuigkeiten von Mund zu Ohr gehen. Wo die Lebensfäden vieler sich zeitweise verknoten – beim Paradeiserschnippeln und Jausenbrot-schmieren.

Aber auch beim Festessen-Vorbereitungsfestakt. Küchen waren Arbeitsstätten. In den Keller ausgelagert, wie man spätestens seit „Downton Abbey" weiß. Heiß, fettig, gefährlich, unwirtlich. Bewirtet wurde hingegen in den Salons. Was in den Küchen passiert, das wollte keiner sehen, der es sich leisten konnte, es auszublenden.

Die „ganz normale" Küche wird zum Ort, an dem Gestaltungsfragen geklärt werden jenseits von der Frage, wie weit Spüle und Herd voneinander entfernt sein sollen. Im Gestalten Verlag zeigt der Band „Kitchen Living", wie sich Architekten, Designer, Unternehmen und Küchennutzer einen Lebensraum gestalterisch neu erobern.

(c) Karin Foberg Copyriht House of Pictures

Tipp

„Kitchen Living". Neues Design für wohnliche Küchen. Der Bildband ist im Gestalten Verlag erschienen.

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