Prunkstück

Das nächste Barjuwel Wiens

Die Bar Prunkstück soll noch diesen ­Winter eröffnen, in der Bäckerstraße 4.
Die Bar Prunkstück soll noch diesen ­Winter eröffnen, in der Bäckerstraße 4.Die Presse (Carolina Frank)
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Verhaltensforscher und Gäste-Versteher: Ben Julian Toth und David Schober dechiffrieren die Gestaltungslogik der Bar.

Ganz loslösen von der Zeit kann sich auch die Bar nicht. Selbst wenn man sich extra an die Theke setzt, damit die Zeit schneller vergeht. Oder auch, um sie einen Abend lang anzuhalten. Konsequent streicht sie durch die Räume. Wie früher das Nikotin. Als es noch die gestalterische Hilfskraft der Atmosphäre war. Heute fällt die Gestaltungsaufgabe doch glatt wieder zurück – auf die Gestalter selbst. Ganz egal, ob sie nun Designer sind wie Ben Julian Toth oder Gastronomen wie David Schober. Gemeinsam haben die beiden schon viel Zeit in Bars verbracht, noch bevor sie zu Bars wurden. Um sich auszumalen, was denn da passieren sollte im Raum, gestalterisch, menschlich, kommunikativ.

Singerstraße. Designer Ben Julian Toth (links) und Bar-Betreiber David Schober im Kleinod.
Singerstraße. Designer Ben Julian Toth (links) und Bar-Betreiber David Schober im Kleinod.Carolina Frank

Manchmal liegen da zwischen Boden und Decke sogar fast sechs Meter. Wie in der Bäckerstraße 4. Dort soll das Prunkstück das nächste Barjuwel Wiens werden. Gerade bekommt das Interior seinen Feinschliff. An jener Stelle war die Barkultur in Wien ohnehin schon gut verankert. „Schön, dass wir die Geschichte hier weiterschreiben dürfen", sagt Toth. Nur in deutlich dezenteren Farben. Schon das Pop-up-Projekt „Kleinod Prunkstück" von David Schober und seinen Partnern hat das visuell vorweggenommen. Die Kix-Bar, sie schrie noch. Im grell-bunten Design ihres Eröffnungsjahrs 1987. Die Zeiten sind nun andere, gestalterisch zumal. „Wir ziehen uns ja heute auch nicht mehr so an wie damals", sagt Schober. Warum also eine Bar modisch kleiden, wenn man doch einen anderen Designansatz verfolge: „Wir wollen eine Bar, die auch in 30 Jahren ästhetisch noch funktioniert", sagt er. Für dieses Fernziel gingen Schober und Toth zunächst ein paar Tage in Klausur.

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