Tennis: Wenn aus Rivalen Lieblingskollegen werden

Seite an Seite mit den Superstars: Dominic Thiem, Rafael Nadal und Roger Federer (v. r. n. l.).
Seite an Seite mit den Superstars: Dominic Thiem, Rafael Nadal und Roger Federer (v. r. n. l.).(c) REUTERS (DENIS BALIBOUSE)
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Dominic Thiem eröffnet heute gegen den Kanadier Denis Shapovalov den Laver Cup in Genf. Roger Federer, Rafael Nadal und Co. sind ausnahmsweise nicht Thiems Konkurrenten, sondern Teamkollegen. „Es ist sehr speziell.“

Genf/Wien. Roger Federer, Rafael Nadal, Alexander Zverev, Stefanos Tsitsipas, Fabio Fognini – sie alle sind für Dominic Thiem auf der Tennistour Konkurrenten, speziell mit Nadal hat der Niederösterreicher in den vergangenen Jahren wahre Schlachten ausgetragen.

Von heute, Freitag, bis Sonntag sind die fünf Herren ausnahmsweise nicht Thiems Gegner, sondern seine Teamkollegen. Das Sextett bildet beim Laver Cup in Genf das Team Europe, welches in einem einzigartigen Format gegen das Team World antritt. Der Rest der Welt, das sind John Isner (USA), Milos Raonic (CAN), Nick Kyrgios (AUS), Denis Shapovalov (CAN), Jack Sock (USA) und Taylor Fritz (USA), betreut werden die Teams von Björn Borg beziehungsweise John McEnroe.

An jedem der drei Wettkampftage werden drei Einzel und ein Doppel gespielt, jeder Spieler darf maximal zwei Einzel bestreiten. Beim Stand von 1:1 in Sätzen folgt ein Matchtiebreak bis zehn gewonnene Punkte. Siege am ersten Tag sind einen Punkt, am zweiten zwei und am dritten drei Punkte wert. Das Siegerteam muss 13 Zähler erreichen, sollte es nach allen zwölf Matches Unentschieden stehen, gibt es ein zusätzliches Entscheidungsdoppel.

Die Sorgen von „Big Mac“

An der Favoritenrolle gibt es keinerlei Zweifel, der am schlechtesten gereihte Europäer (Fabio Fognini, ATP 11) ist immer noch deutlich besser klassiert als der beste Nichteuropäer (John Isner, ATP 20). Mit ein Grund dafür sind auch die Absagen im Team von John McEnroe. Der Japaner Kei Nishikori, die Nummer sieben der Weltrangliste, erklärte seinen Verzicht aufgrund der Unausgeglichenheit der beiden Teams. Auch der kanadische Shootingstar Félix Auger-Aliassime bleibt Genf fern und bereitet sich stattdessen auf das nächstwöchige ATP-Turnier im chinesischen Chengdu vor. Die Absage des 19-Jährigen, der in einem Monat bei den Erste Bank Open in Wien aufschlägt, traf McEnroe hart. „Es gibt nicht vieles, das mich sprachlos macht. Da hat es mich aber definitiv erwischt“, erklärte der US-Amerikaner vor zwei Wochen am Rande der US Open.

Eröffnet wird die Veranstaltung heute (13 Uhr, live, Eurosport) ausgerechnet von Thiem, der Weltranglistenfünfte trifft zunächst auf Shapovalov. Schon da werden Federer, Nadal und Co. erstmals die Fäuste ballen, ihren Teamkollegen lautstark anfeuern. Thiem war bereits bei der Laver-Cup-Premiere 2017 in Prag mit dabei, nun bildet er wieder ein Team mit den Superstars der Szene. „Es ist immer unglaublich, mit diesen Legenden und anderen unfassbaren Spielern ein Team zu bilden und sich gegenseitig zu unterstützen. Ich kann es nicht erwarten.“ (cg)

LAVER CUP FREITAG

13 Uhr: Thiem – Shapovalov, danach Fognini – Sock.
19 Uhr: Tsitsipas – Fritz, danach Federer/Zverev – Shapovalov/Sock. Alle Spiele live in Eurosport.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.09.2019)

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