Horst Pirker gibt das Nachrichtenmagazin ab. Es gehört nun wieder komplett dem Verlag von Raiffeisen, Funke-Gruppe und René Benko. Die Redaktion hat den Eigentümerwechsel begrüßt.
Die Verhandlungen haben lange gedauert, nun ist aber offenbar eine Entscheidung über die Zukunft des 1970 gegründeten Wochenmagazins „Profil“ gefallen: Der „Kurier“ kauft das Magazin nach fast 20 Jahren vom Magazinverlag VGN zurück. Das wurde den „Profil“-Mitarbeitern am frühen Donnerstagabend mitgeteilt.
Die Redaktion hat den Eigentümerwechsel zuletzt begrüßt, Herausgeber Christian Rainer sprach in einer ersten Stellungnahme davon, dass diese Entscheidung „um die sich viele bemüht haben“ eine „mittelfristige Planung“ für „Profil“ möglich mache und dankte den bisherigen und den neuen Eigentümern.
Das "Profil" war seit der Magazinfusion im Jahr 2001 quasi gespalten. Zuletzt gehörte nur die „Profil“-Redaktionsgesellschaft zum „Kurier“ und seinem Mehrheitseigentümer Raiffeisen, der (wirtschaftliche) Rest war seit 2001 Teil der Verlagsgruppe News, die 2016 der ehemalige Styria-Vorstand Horst Pirker mehrheitlich übernommen hat - und nun VGN heißt. Dieses „geteilte Magazin“ war die kartellrechtliche Folge der damals heftig kritisierten sogenannten „Formil“-Fusion, bei der die Wochenmagazine „Format“, „Profil“ und „News“ unter ein Dach kamen.
Der "Kurier" ist mittlerweile aber nicht mehr Gesellschafter bei der von Pirker geführten VGN. Pirker zog 2018 eine Option auf die Anteile des "Kurier". Seitdem war die Zukunft der "profil"-Redaktionsgesellschaft Gegenstand von Verhandlungen. Der "Kurier" meldete den Kauf im Februar 2019 bereits bei der Kartellbehörde an. Der Antrag wurde aber gleich darauf wieder zurückgezogen. Danach bekundete Pirker öffentlich sein Interesse an den "normalen Rechten eines Verlegers". Und meinte mit Verweis auf das einstige Flaggschiff "News": Wie es damit weitergehe, hänge auch davon ab, ob die VGN künftig zur Gänze ein Nachrichtenmagazin im Portfolio habe.
Zustimmung fehlt noch
Pirker berichtete in einem Mail von der Übereinkunft, Redaktion und wirtschaftliche Bereiche des "profil" in der Kurier-Tochter "profil Redaktions GmbH" wieder zusammenzuführen. "Ich bedanke mich für die über weite Strecken gute Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der profil-Redaktion und wünsche dem nun ungeteilten profil viel Erfolg", heißt es in dem Schreiben.
Dem Verkauf noch nicht zugestimmt haben der „Kurier“-Aufsichtsrat, die Wettbewerbsbehörde und der Bundeskartellanwalt. (awa/APA)