Der Laver Cup in Genf bewegt Massen, Roger Federer dient als Zugpferd für eine perfekt inszenierte Show. Ein Lokalaugenschein.
Als sein Name vom Stadionsprecher aufgerufen wurde und Roger Federer Sekunden später die Palexpo-Halle in Genf betrat, gab es endgültig kein Halten mehr. Das Schweizer Publikum versuchte sich erst gar nicht in unangebrachter Zurückhaltung, obwohl der erste Ballwechsel an diesem Freitag noch nicht einmal gespielt war. Der Applaus, der von den Rängen und den rund 17.000 Fans niederprasselte, war ohrenbetäubend. Stehende Ovationen, dazu gab es Anflüge von Gänsehaut. Schon in diesem Moment konnte der Laver Cup 2019 in einem Kontinentalvergleich zwischen Europa und dem Rest der Welt als Erfolg gewertet werden.
Dabei darf über die sportliche Wertigkeit dieser Veranstaltung durchaus gestritten werden. Weltranglistenpunkte gibt es für die Spieler keine, jedoch ein stattliches Taschengeld. Die Startprämien sind ein gut gehütetes Geheimnis, sie richten sich nach der Weltranglistenposition, doch selbst die Gage für die schlechter gereihten Spieler soll sich im siebenstelligen Bereich bewegen, also die Millionengrenze sprengen. Jeder Spieler des siegreichen Teams erhält zusätzlich 250.000 US-Dollar. Mit Stan Wawrinka, er lebt nur zehn Minuten von der Halle entfernt, konnte übrigens keine finanzielle Einigung erzielt werden.