Der US-Präsident zieht ein umfassendes Abkommen mit China einer schnellen Einigung vor.
Washington. US-Präsident Donald Trump will sich im Handelskonflikt mit China nicht aus der Ruhe bringen lassen. Er brauche nicht zwangsläufig vor der Präsidentenwahl im November 2020 ein Handelsabkommen, so Trump. Wichtiger als ein kleiner Erfolg sei es, einen umfassenden Pakt auf den Weg zu bringen.
Die beiden Seiten beendeten erst am Freitag in der US-Hauptstadt Washington zweitägige vorbereitende Gespräche für die Wiederaufnahme von Verhandlungen Anfang Oktober. Die chinesische Seite sprach nach dem Treffen von „konstruktiven Diskussionen“. Die Wortwahl ging allerdings nicht über Standardfloskeln nach solchen Gesprächen hinaus.
Donald Trump hat den Handelsstreit mit China vor mehr als einem Jahr vom Zaun gebrochen. Die US-Regierung hat seither Strafzölle auf fast alle Importe aus China – Waren im Wert von rund 500 Milliarden US-Dollar (453,31 Mrd. Euro) – angekündigt oder verhängt. Damit will Trump Peking Zugeständnisse zur Verbesserung der Handelsbeziehungen abringen. Die Weltwirtschaft leidet bereits unter den Handelsschranken. Die Industriestaaten-Organisation OECD sagt der globalen Konjunktur das schwächste Wachstum seit der Finanzkrise voraus. ?
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.09.2019)