Kunstmarkt

Auf der Kippe

La Biennale des Antiquaires
  • Drucken

Die Biennale Paris kämpft seit 2016 ums Überleben.

La Biennale Paris ist in Schwierigkeiten. 2016 stand die Pariser Kunst- und Antiquitätenmesse La Biennale des Antiquaires, die alle zwei Jahre im wunderschönen Grand Palais stattfand, vor dem Ende. Ein Skandal um Fälschungen von Möbeln des 18. Jahrhunderts, der monatelang durch alle Medien ging, interne Streitereien und der Anschlag in Nizza am 14. Juli 2016 ließen die Besucherzahlen wegbrechen. Seither hat sich die Messe nicht erholt. Dabei kam 2017 prominente Unterstützung durch Christopher Forbes, Sohn des legendären US-Verlegers Malcolm Forbes, der ein leidenschaftlicher Kunstsammler ist und bei der Messe die Rolle des Präsidenten übernahm. Er sollte Kunstsammler aus den USA dazu motivieren, wiederzukommen.

Das Management hat zudem die Messe umgekrempelt, ihr den Namen La Biennale Paris gegeben und die Intervalle auf jährlich angehoben. Warum die Messe trotzdem La Biennale heißt, kann sich niemand so recht erklären. Man wollte die Marke nicht beschädigen, hieß es. Im Vorjahr setzte sich der Rückgang an Ausstellern fort und die Messe schrieb laut „The Art Newspaper“ einen Verlust von 1,4 Millionen Euro. Der Antiquitätenverband, der die Messe veranstaltet, musste daraufhin unter anderem sein prominentes Headquarter in der Rue de Faubourg Saint-Honoré veräußern.

Sparprogramm. Doch man gab nicht auf, und so fand auch heuer vom 13. bis 18. September wieder La Biennale statt. Es gab aber weitere Einsparungen. Die Ausstellungstage wurden auf fünf gekürzt und die geladenen Gäste beim Galadinner von 800 im Vorjahr auf 550 reduziert. Um wieder mehr Glaubwürdigkeit zu erlangen, hat die Messe das Art Loss Register an Bord geholt, um die Provenienz der 4000 Ausstellungsstücke prüfen zu lassen. Doch der Schuss ging nach hinten los, denn einer der Leiter der Expertenkommission trat im Juli zurück, weil er die Teilnahme einiger zivil- oder strafrechtlich angeklagter Händler nicht vertreten könne. Zwar gab es heuer wieder mehr Aussteller. Das war jedoch der neuen Sektion „Junge Talente“ geschuldet, die zeitgenössische Galerien anlockte. Die internationalen Tophändler blieben auch heuer fern.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.