Pizzicato

Ösi-Wölfe und Little Córdoba

Sie kennen weder Ruhetag noch einen Tag des Herrn: Die Ösi-Wölfe waren los, und am Sonntag fielen die Europa-League-Helden im Südost-Derby über Hartberg her.

Seit sie in Mönchengladbach mit blutrünstigen Konterattacken die „Fohlen“ gerissen haben, verbreiten Wolfsbergs Recken Angst und Schrecken.
Zunächst hatte ja noch Verwirrung geherrscht im Rheinland. Wolfsburg, die Hauptstadt des VW-Reichs mit dem neuen Ösi-Trainer, hatten die Gladbacher auf ihrem Radar. Aber Wolfsberg, hinter dem Semmering und den sieben Bergen? Ein vermeintlicher Jausengegner, nicht nur für die Legenden der „Fohlenelf“ der 1970er-Jahre um Günter Netzer, Berti Vogts und Co. Dabei sollten gerade die es besser wissen. Wir sagen nur das ominöse C-Wort, das selbst nach 41 Jahren noch bis Sylt und Flensburg nachhallt: Córdoba.

Zum Einstand als deutscher Botschafter in Wien hat sich Ralf Beste gleich an das Trauma der „Schmach von Córdoba“ erinnert – just an seinem zwölften Geburtstag und just vor der ersten Urlaubsreise ins Ösi-Land. Und er machte gleich Bekanntschaft mit seinem Gastland, das zwischen Größenwahn und Minderwertigkeitskomplex oszilliert. Es wäre nicht Österreich, wäre die Fußballnation nicht gleich in einen schwindelerregenden Taumel über „Little Córdoba“ verfallen – und was es da noch mehr gibt an Mirakel. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

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