Über tierische Ähnlichkeiten und praktische Gründe für die Nutzung.
Wie kommen bloß die Gräten ins Parkett des typischen Holzbodens der (Wiener) Gründerzeithäuser? Das liegt am Muster: Die einzelnen Holzstücke sind wie Fischgräten schräg zu dessen Wirbelsäule angeordnet und erinnern daher an ein Fischskelett. Da auch Getreideähren dieses Muster aufweisen, ist Ährenparkett eine weitere Bezeichnung dieser Verlegeart. Der Vorteil: Die wechselnde Ausrichtung sorgt für einen Ausgleich der Kräfte (Dehnung und Schwund beim Quellen des Holzes, Statik). Sie können sich über leichte Drehung der gegrateten Elemente verteilen, ohne den Verband zu schwächen.
Das Parkett an sich wurde in der Renaissance populär - Schmuckböden als Spiegelbilder der Decke. Im Barock wurde Tafelparkett gelegt - etwa eine ein mal ein Meter große Fläche, jede mit einem eigenen Muster. Die ersten Fischgrät- und Würfelmuster entstanden im Klassizismus: Mit den Rapportböden beschränkte sich ein Muster nicht mehr nur auf eine Tafel. Ab 1850 wurde Stabparkett schon industriell gefertigt.