Als zierendes Architekturelement findet man sie im Mittelmeerraum aber auch in der Wiener Innenstadt.
Das Wort bezeichnet eine niedrige Reihe säulenartiger Stützen, die als Brüstung oder Geländer an Treppen, Terrassen und Balkonen dient - quasi eine Kombination aus Mauer und Zaun.
In der Spätgotik wurde das Element nördlich der Alpen oft in der sakralen Außenarchitektur verwendet, im Mittelmeerraum findet man sie auch an bürgerlichen Bauten zur Abgrenzung von Veranden. Besonders beliebt waren Säulchenreihen in Renaissance, Barock und Rokoko als zierendes und funktionales Architekturelement, Anfang des 20. Jahrhunderts wurden sie unter anderem bei den Prachtbauten der Wiener Ringstraßen großzügig eingesetzt. In der modernen Architektur finden sie seltener Verwendung - wenn, dann meist in reduzierter, gerade Form.

Namensgeber für das altehrwürdige Bauteil ist die Granatapfelblüte: Die meist ballonartige Form der Säulen leitet sich vom italienischen "balaustrata" und dieses vom altgriechischen "balaustion" - der glockenförmigen Blütenform des Granatapfelbaums - ab.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.09.2018)