Was Kunden nach der Thomas-Cook-Pleite beachten müssen

Karen Hendley from Hastings waits at Dalaman Airport with her daughters and sister
Karen Hendley from Hastings waits at Dalaman Airport with her daughters and sisterREUTERS
  • Drucken

Die abrupte Insolvenz von Thomas Cook lässt in Österreich viele Fragen offen. „Die Presse“ hat auf einige davon die Antworten.

Wien. Es war Sonntagnacht, als dem Chef des ältesten Reisekonzerns der Welt, Thomas Cook, nichts mehr übrig blieb, als eine Presseaussendung aufzusetzen: Es tue ihm zutiefst leid, schrieb Peter Fankhauser. Die Verhandlungen über die zusätzlichen 226 Millionen Euro (200 Millionen Pfund), die es zur Rettung der Firma kurzfristig gebraucht hätte, um über das harte Winterhalbjahr zu kommen, sind gescheitert. Und das, nachdem er monatelang mit dem chinesischen Investor Fosun an einem schuldenfreien Neustart gebastelt und die Übernahme sogar auf Ende Oktober vorverlegt hatte. Am Montag meldeten die Briten mit 21.000 Mitarbeitern und einem Minus von 1,7 Milliarden Pfund Insolvenz an.

1. Welche Folgen hat die Insolvenz in Österreich?

Die österreichische Zweigniederlassung wurde nicht direkt mitgerissen. Zu Blattschluss am Montagabend hatte sie keine Insolvenz angemeldet, genauso wenig wie andere Cook-Töchter wie Condor oder Neckermann. „Wir loten derzeit letzte Optionen aus“, hieß es in der Stellungnahme. Der Verkauf von Reisen sei gestoppt, die Durchführung unsicher. Bis zum Nachmittag war unklar, wie viele Kunden in Österreich betroffen sind. Von bis zu 15.000 war in der Branche die Rede. Ein Sprecher korrigierte: 4600 österreichische Gäste seien unterwegs. Gestern und heute seien noch je 400 Anreisen geplant. Konsumentenschützer Peter Kolba war im Gespräch mit der „Presse“ skeptisch, dass sich die Österreich-Ableger nach der Insolvenz der Mutter halten können. Sollten die Verhandlungen scheitern, kündigten sie selbst an, „sehen wir uns gezwungen, einen Insolvenzantrag zu stellen“.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Rettungsversuch gescheitert

Thomas-Cook-Pleite reisst deutsche und österreichische Tochter mit

Thomas Cook Deutschland und Österreich kappen Bande nach Großbritannien. Die Flug-Tochter Condor flüchtet unter einen Schutzschirm.
Die Pleite des britischen Reiseveranstalters Thomas Cook verpatzt vielen den Urlaub. Auch wer für die nächsten Wochen gebucht hat, muss zittern.
Pauschalreisen

Was tun, wenn man bei Thomas Cook gebucht hat?

Wie wahrt man für den Fall, dass auch Thomas Cook Österreich pleitegeht, seine Rechte?
Pleite

Thomas Cook: „Stärkster Schlag seit der Finanzkrise“

Touristiker beklagen Millionenausfälle nach Cook-Pleite.
Österreich

Thomas-Cook-Pleite: Heute entscheidet sich die Zukunft von Neckermann

Neckermann Reisen ist im deutschsprachigen Raum die Hauptveranstaltermarke des insolventen Touristikkonzerns Thomas Cook. Österreichische Reisebüro-Partner sind gebeten worden, das Ergebnis von Krisensitzungen abzuwarten.
Österreich

Thomas-Cook-Kunden können Belege bei Abwickler bis 17.11 einreichen

Von der Absicherung der Thomas-Cook-Kunden umfasst sind Pauschalreisen, aber nicht einzelne Flug-oder Hotelbuchungen. Österreichs Regierung plant keine Urlauber-Rückholung.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.