Der deutsche Ferienflieger Condor hält trotz der Pleite des Mutterkonzerns Thomas Cook seinen Betrieb weiter aufrecht.
Alle Flüge würden wie geplant durchgeführt, sagte ein Unternehmenssprecher des Ferienfliegers Condor am Dienstag. Spezielle Teams beantworteten an den Flughäfen die Fragen der Passagiere. Gleichzeitig rede das Management mit allen Lieferanten und Partnerunternehmen, um seine Maschinen weiter in der Luft zu halten.
Wegen der Insolvenz des Mutterkonzerns Thomas Cook hatte Condor einen Überbrückungskredit bei der deutschen Bundesregierung beantragt. Darüber ist aber noch nicht entschieden. Noch ist auch offen, ob es einen Investor gibt, der die Gesellschaft mit ihren 4900 Beschäftigten möglicherweise von Thomas Cook übernehmen könnte.
Verbraucherschutz-Vorstand Klaus Müller appellierte an die deutsche Bundesregierung, der deutschen Konzerntochter Condor den beantragten Überbrückungskredit zu gewähren. "Die Bundesregierung sollte Condor unterstützen, schon aus Gründen der Gleichbehandlung", sagte der Chef des Verbraucherschutz Bundesverbands (vzbv) den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagsausgabe) unter Verweis auf ein Darlehen, das die Bundesregierung der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin gewährt hatte.
Bei Air Berlin sei die Erfahrung mit dem Kredit positiv gewesen, sagte Müller: Die letzte Rate sei gerade zurückgezahlt worden. Neben dem Überbrückungskredit für Condor forderte Müller auch eine Absicherung von Verbrauchern, die Individualreisen buchen. Die Bundesregierung müsse ein "zusätzliches Sicherheitsnetz für Verbraucher knüpfen, das sie vor finanziellem Schaden bewahrt", sagte Müller den Zeitungen.
Der Bund der Steuerzahler hatte sich zuvor gegen staatliche Hilfen für den Ferienflieger gewandt. "Wir müssen aufpassen, dass der Steuerzahler hier nicht zu einer Art letzter Instanz der Versicherung wird", sagte der Präsident des Steuerzahlerbunds, Reiner Holznagel, der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Dienstagsausgaben).
(APA/dpa/AFP)