Ermittlungen

FPÖ: Eine Spesenaffäre auf Kosten der Partei

Stets von einer Menschentraube umgeben: Heinz-Christian Strache. Jener Chauffeur, der im Zusammenhang mit den Spesenenthüllungen festgenommen wurde,  ist auf diesem Foto nicht zu sehen.
Stets von einer Menschentraube umgeben: Heinz-Christian Strache. Jener Chauffeur, der im Zusammenhang mit den Spesenenthüllungen festgenommen wurde, ist auf diesem Foto nicht zu sehen.(c) ALEX HALADA / AFP / picturedesk.
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Die Justiz ermittelt gegen Heinz-Christian Strache, sein Ex-Leibwächter wurde verhaftet. Eine Spur führt auch nach Ibiza. Was ist da los?

Wien. Norbert Hofer reagierte zuletzt schon mit heftigem Augenrollen auf das Thema: Ibiza? Schon wieder? Vier Monate nach Veröffentlichung des kompromittierenden Videos versucht die Partei, einen Schlussstrich unter die Affäre zu ziehen. Der neue Parteichef, Hofer eben, würde sich am liebsten nicht mehr mit seinem Vorgänger, Heinz-Christian Strache, beschäftigen. Doch nur wenige Tage vor der Wahl wird die FPÖ wieder von der Ibiza-Affäre und Strache eingeholt: Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Strache wegen des Verdachts der Veruntreuung. Am Montagabend um 23.30 Uhr wurde auch sein langjähriger Sicherheitsbeamter und Fahrer nach Informationen der „Presse“ und des „Standard“ festgenommen. Worum es geht, und welche Interessen und Hintermänner dahinterstecken könnten.

1 Warum wird gegen Heinz-Christian Strache ermittelt?

Beginnen wir mit der prominentesten Person, gegen die ermittelt wird: Den Ex-FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache. Die Staatsanwaltschaft Wien geht dem Verdacht nach, dass er private Spesen ohne Absprache der FPÖ verrechnet hat – trotz üppigem Spesenkonto. Strache selbst weist dies vehement zurück, es sei stets alles korrekt gelaufen. Die Justiz wurde wegen einer anonymen Anzeige aktiv. Dort werden angebliche Belege und Hinweise angeführt. Auch gegen Straches ehemaliger Büroleiterin laufen in dieser Causa Ermittlungen. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.

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