Großauftrag

Indischer Billigflieger will 100 Airbus-Flugzeuge kaufen

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Die indische Billig-Airline SpiceJet setzt bisher auf den amerikanischen US-Flugzeugbauer Boeing. Doch die Probleme mit dem Typ 737 Max könnte zu einem Umdenken führen.

Der Flugzeugbauer Airbus könnte bald mit einem Großauftrag in Indien vom derzeitigen Flugverbot für den Boeing-Flieger 737 Max profitieren. Die indische Billig-Airline SpiceJet erwägt die Bestellung von mindestens 100 Airbus-Flugzeugen.

Um die geplante Flotten-Expansion zu stemmen, könnte SpiceJet bald eine beträchtliche Anzahl an Fliegern des Typs A321LR und XLR bestellen, sagte der Verwaltungsratschef der indischen Fluglinie, Ajay Singh, am Dienstagabend.

Eine genaue Zahl nannte Singh nicht, er betonte aber, dass Bestellungen seines Unternehmens immer im dreistelligen Bereich lägen. Der Auftrag würde damit gemessen am Listenpreis ein Volumen von mindestens 13 Milliarden Dollar (11,81 Mrd. Euro) haben. Bei Großaufträgen sind aber starke Rabatte üblich.

SpiceJet setzt bisher auf den amerikanischen US-Flugzeugbauer Boeing. Der stark expandierende Anbieter hat bereits 13 Flieger des Typs 737 Max, der nach zwei folgenschweren Abstürzen derzeit nicht fliegen darf, in seiner Flotte. Zudem hat die zweitgrößte indische Fluglinie 205 weitere 737 Max bestellt. Da noch offen ist, wann dieser Typ wieder fliegen darf, könnte der Auftrag aber storniert werden. Airbus arbeite seit langer Zeit an einer Bestellung von SpiceJet, sagte Singh. Seitdem Boeing mit dem Flugverbot ringt, seien die Bemühungen intensiviert worden. "Jetzt haben sie uns ein Angebot gemacht, das wir prüfen."

Boeings bestverkaufter Flugzeugtyp 737 Max ist nach zwei Abstürzen, bei denen im Oktober und März 346 Menschen starben, mit Startverboten belegt. Die US-Luftfahrtbehörde FAA bekräftigte vor kurzem, dass es keinen festen Zeitplan für eine mögliche Wiederzulassung gebe. Als Hauptursache der Unglücke gelten bisher Fehler einer Steuerungsautomatik, die Boeing per Software-Update beheben will. Bisher kam der Hersteller dabei jedoch nicht wie erhofft voran. Stattdessen traten noch weitere Probleme auf.

(APA/dpa)

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