Gehaltsvergleich

Je mehr Patente, desto höher die Gage

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Branchen mit vielen Patenten oder anderen geschützten Rechten am geistigen Eigentum zahlen ihren Mitarbeitern höhere Löhne.

Sogenannte "Schutzrechtsintensive" Industrien zahlten in Europa 2014 bis 2016 um 47 Prozent höhere durchschnittliche Löhne als andere Branchen, zeigt eine Studie des Europäischen Patentamts (EPA) und des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO).

In Österreich tragen die Branchen, die überdurchschnittlich oft von Patentanträgen, Urheberrechten, Marken, Geschmacksmustern und anderen Rechten des geistigen Eigentums ("Schutzrechte") Gebrauch machen, 43,6 Prozent (150 Mrd. Euro) zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Sie stellen in Österreich knapp 30 Prozent der Arbeitsplätze. Die meisten Arbeitsplätze in diesem Sektor bieten der Maschinenbau und der Möbel- und Interieureinzelhandel, der hauptsächlich Designeintragungen vornimmt.

Auch in der gesamten EU liegt bei Branchen, die vermehrt geistige Eigentumsrechte nutzen, ist die Entlohnung um fast 50 Prozent höher als in nicht-schutzrechtsintensiven Industrien. Da die EU bei Geschmacksmustern weltweit führend ist, haben designrechtsintensive Branchen einen starken Einfluss auf die Wirtschaft innerhalb der EU. Laut EPA-EUIPO-Studie, die in ihrer dritten Auflage für die Jahre 2014 bis 2016 auch Island, Norwegen und die Schweiz miteinbezogen hat, stellen diese Branchen insgesamt 30,7 Millionen Arbeitsplätze und tragen 16,2 Prozent zum EU-weiten BIP bei.

Markeneintragungen kündigen oft einen bevorstehenden wirtschaftlichen Erfolg an, weil sie damit den Wiedererkennungswert eines Produkts auf dem Markt steigern. Darauf aufbauende Wirtschaftszweige steuern 37 Prozent zum BIP der EU bei, beschäftigen 46,7 Mio. Menschen und zahlen um 48 Prozent höhere Gehälter als die Branchen, die keine geistigen Eigentumsrechte nutzen.

Das Lohnplus bei patent-intensiven Industriezweigen liegt sogar bei 72 Prozent.

Besonders hoch sind die Gehälter laut EPA-EUIPO-Studie in patent-intensiven Wirtschaftszweigen, die einen Beitrag zur Digitalisierung der industriellen Produktion (Vierte Industrielle Revolution/Industrie 4.0) leisten. Die Erwerbstätigen verdienen um 39 Prozent mehr als die Beschäftigten in den übrigen schutzrechtsintensiven Zweigen.

(APA)

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