Cup-Thriller

"Lucky Punch" erlöst Salzburg

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ÖFB-Cup. Rapid wehrte sich mit allen Mitteln der Fußball-Kunst gegen Seriensieger Salzburg, musste sich erst nach zwei Ausschlüssen und im Finish der Verlängerung mit 1:2 geschlagen geben.

Wien. Rapid hat alles versucht, sich gegen Salzburg in der zweiten Runde des ÖFB-Cups allen Mitteln der Kunst gewehrt. Der Seriensieger war alles, nur nicht souverän – und die Hütteldorfer begannen, je länger die Patrie dauerte, an die Sensation zu glauben. Salzburg wirkte gelähmt, ja sogar harmlos – als Rapid schon mit Schwab und Velimirovic zwei Spieler fehlten, die Gelb-Rot gesehen hatten. Nervosität, Fouls und Wortgefechte prägten dieses Spiel – das in die Verlängerung (1:1) lief und Salzburg mit einem „Lucky Punch“ durch Minamino in letzter Sekunde (121.) mit 2:1 in die nächste Runde hievte.

Dabei spielte Rapid (letzter Cupsieg 1995) bissig und defensiv, das Fehlen von Murg blieb folgenlos. Bei den Bullen wurden Topscorer Håland (krank) und Hwang daheim gelassen. Auch Ex-Rapidler Wöber wurde „geschont“; aus psychischen Gründen. Trainer Jesse Marsch ersparte ihm ein gellendes Pfeifkonzert und Anfeindungen vor 20.400 Zuschauern.

Strebinger wieder im Tor

Fünferkette, drei „Abräumer“ davor: Trainer Dietmar Kühbauer hatte den Seinen ein eher mauerndes Konzept mitgegeben. Dabei hatte man davor nur ein einziges der jüngsten sechzehn Duelle (inklusive Cup) gegen die Bullen gewonnen. Jetzt spielte man gegen den Seriensieger ebenbürtig mit. Bemerkenswert fiel das Comeback von Torhüter Richard Strebinger, 26, auf. Er unterzog sich nach Schwindelanfällen und Herzrasen im August einer Herzoperation – gegen Salzburg blieb er fehlerlos.

Wer weiß, was passiert wäre, hätte Fountas (46.) nach Wiederbeginn getroffen? Als da manch Hütteldorfer erstmals zu träumen begann, kam prompt der Rückschlag. Ein Freistoß von Szoboslai passte ins Kreuzeck: 1:0 (50.). Wäre das früher die Vorentscheidung gewesen, ließ sich Rapid jetzt nicht hängen, trotz eines Wellentals der Emotionen. Kitagawas Tor-Debüt zum 1:1 (56.) gab Hoffnung, danach humpelte er vom Feld. Dass Salzburg ein Elfmeter vorenthalten wurde (Stojković fällte Minamino, 58.), darf nicht verschwiegen werden. Dann traf Velimirovic die Stange (65.), im Gegenstoß sah Schwab Gelb-Rot (66.).

Ohne Håland viel zu harmlos

Salzburg fand gegen zehn Rapidler kein effektives Mittel. Ohne Håland haben die Bullen keine echte Torgewalt, also wuchtete Mwepu (89.) seinen Kopfball aus vier Metern über das Tor. Einfallslos, mit Fehlern, wertlosen Spielverlagerungen und Leerläufen zogen die Bullen Rapid sogar in die Verlängerung. Dass Velimirovic (93.) Gelb-Rot sah, verschärfte nur die Situation – für die Bullen.

Rapid mauerte mit acht Feldspielern, überstand dieses Powerplay – und baute sich an Salzburgs Fehlversuchen regelrecht auf. Salzburg war in der Nachspielzeit nirgends, trotz personeller Überlegenheit. In der 121. Minute aber war es soweit, dann traf Minamino zum 2:1.

2. Runde, ÖFB-Cup: Austria Klagenfurt - Sturm Graz 2:4 n. V., Wolfsberg (RL Mitte) - WAC 0:6, Hertha Wels (RL Mitte) - Altach 1:4, Vorwärts Steyr - SV Ried 3:4, St. Pölten - Mattersburg 2:1, GAK - Wacker 1:2, ASK Ebreichsdorf - Admira 2:1, Gurten - SV Horn 2:0, Gleisdorf - FC Juniors 3:0.

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