Vienna Design Week
Von Natur aus nordisch
Finnland ist das Gastland der diesjährigen Vienna Design Week.

Reine Formsache. Minimalismus wird dem finnischen Design gern unterstellt. Zu Recht. Schließlich mussten sich die Gestalter stets maximal materialbewusst ihren Aufgaben widmen. Den Alltag der Finnen durchdringt Design auch um einiges deutlicher als in Mitteleuropa. Die „Finland Lounge" der Festivalzentrale zeigt eine Auswahl finnischer Möbellabels. Text: Norbert Philipp
(c) Artek

Im Festivalformat „Debüt" gehört der Auftritt traditionell den Design-Ausbildungsinstitutionen: Diesmal reist die School of Arts, Design and Architecture der Aalto University in Helsinki an. Vollbeladen mit experimentellen Ansätzen, wie sich aus Daten Möbelkomponenten formen können – die Ausstellung „From Data to Furniture" präsentiert sie in der Festivalzentrale.
(c) Dario Vidal/Vienna Design Week

Glas und Licht – das eine verschmilzt mit dem anderen. Auch nicht erst, wenn Glas sich unter Hitze zu Objekten formt. Die Vienna Design Week spannt traditionell J. & L. Lobmeyr mit internationalen Gestaltern zusammen, um das Verhältnis von Glas und Licht neu auszubalancieren. Diesmal ist Ville Kokkonen – er hat schon Tageslichtleuchten für Artek entworfen – zu Gast, um in massiven Blöcken oder zarten Blasen das „Licht zu fangen". Vom 27. 9. bis 5. 10., Kärntner Straße 26, 1010 Wien.
(c) Ville Kokkonen/Vienna Design Week

„Wild at Heart – A Collection of Modern Finnish Design and Art": Die Ausstellung im Althan Quartier zeigt die herzerwärmende Seite finnischer Gestaltungskultur. Die kühle, nüchterne – die hat man ohnehin im eigenen Klischeekatalog abgespeichert. Doch Kurator Tero Kuitunen zeigt anhand der Werke von elf Designern, wie wild, ausgelassen und leidenschaftlich Design im hohen Norden geraten kann.
(c) Maija Astikainen/Vienna Design Week

Der finnische Künstler Toni R. Toivonen wendet sich gern der Dualität des Lebens zu. Davon ist eine Seite nun einmal der Tod. Tierkadaver legt er auf Messingplatten, das Messing oxidiert durch den Verwesungsprozess. Der Tod hinterlässt so seine künstlerischen Spuren. Zum ersten Mal kann das österreichische Publikum ihnen nachspüren. Collectors Agenda, Franz-Josefs-Kai 3, 1010 Wien, noch bis 12. 10. Tipp: Abstecher nach Helsinki. Ab Seite 88 vertieft sich eine Reisereportage in die Gestaltungskultur Finnlands.
(c) Toni Toivonen