Fortsetzung

„Deep Web": Flora Mirandas neue Kollektion für Rado

Die Designerin Flora Miranda hat die Kollektion „True Thinline" von Rado um ihre Uhr „Deep Web" bereichert. Das Ergebnis: extravagant, elegant und experimentierfreudig.

Die Reise geht weiter. Man könnte auch sagen, die Vision findet ihre Fortsetzung. Die aus Österreich stammende, in Belgien lebende Modedesignerin Flora Miranda versteht ihren Entwurf für Rado als eine Art Leinwand, auf der sie ihre extravagante Arbeitsweise künstlerisch zum Ausdruck bringt. Wie das aussieht? Unter dem Saphirglas ihrer Uhr „Deep Web" sind zwei transparente Scheiben übereinander angeordnet, die beide ein metallfarbenes Netzmuster aufweisen. Beim Überlappen der Scheiben wird eine Art Illusion von Zeigern erzeugt – eine futuristische Art der Zeitanzeige.

Auffallend. Die Rado „True Thinline Deep Web“ der Designerin Flora Miranda zeichnet sich durch Drehscheiben als Zeiger aus.
Auffallend. Die Rado „True Thinline Deep Web“ der Designerin Flora Miranda zeichnet sich durch Drehscheiben als Zeiger aus.(c) Beigestellt

Zeit nehmen. Über die Uhr aus polierter schwarzer Hightech-Keramik, die es in einer limitierten Auflage von 1001 Stück gibt, sagt die Designerin: „Ich habe beim Entwurf damit begonnen, auf zehn mal zehn Zentimetern einige optische und kinetische Materialproben herzustellen. Das mache ich auch oft bei Kleidern. Es geht darum, ein Materialsystem zu entwerfen, um zu sehen, wie sich das Material bewegt und verhält." Behilflich gewesen sei Miranda, die 2017 den Rado Star Prize Austria gewonnen hat, vor allem das Produktentwicklungsteam von Rado, das ihr trotz völlig freier Hand bei der Konzeptentwicklung ermöglichte, ihre ästhetischen und materiellen Visionen in die Form dieser Uhr zu bringen. Das Fazit zu ihrer komplexen Arbeit bringt Miranda selbst am besten auf den Punkt: „Man muss sich Zeit nehmen, um die Zeit zu lesen, das schafft Fokus und Ruhe."

Schau. Die Uhr der Modeschöpferin wird im Rahmen der Vienna Design Week (27. 9.–6. 10.) präsentiert. Preis: 2640 Euro.
Schau. Die Uhr der Modeschöpferin wird im Rahmen der Vienna Design Week (27. 9.–6. 10.) präsentiert. Preis: 2640 Euro.(c) Beigestellt

Und das dürfte für die Kreative willkommenes Neuland sein, ist sie es doch von ihren Modeentwürfen gewöhnt, unglaublich schnell arbeiten zu müssen, wobei es in Sachen Deadlines „gefühlt um Leben und Tod geht", wie es Miranda beim Treffen mit dem „Schaufenster" formuliert. Ebenfalls abwechslungsreich für die Absolventin der Royal Academy of Fine Arts in Antwerpen war der Kontrast zu ihrer üblichen Arbeitsweise, bei der es oft um hochdetaillierte, komplex strukturierte Kleider geht, die nicht selten auf mathematischen Berechnungen beruhen. Mit der metallisch glänzenden, tragefreundlichen „Deep Web" zeigt die Gestalterin, die mit ihrer Arbeit so manche Grenze in der Mode ausreizt, ein funktionales Schmuckstück, „das Kleider zeitlos begleitet". Auch deshalb hat die Gestalterin, deren Fokus auf dem Menschen, dem Körper, den Sinnen und der Wahrnehmung im Kontext mit einer virtuellen Realität liegt, gleich auch noch ein raffiniertes „Deep Web"-Kleid entworfen, das auf demselben grafischen Muster wie ihre Uhr beruht. Wen wundert’s, denkt Flora Miranda bei ihrer Arbeit nicht nur an Kleidung, sondern an die ganze Welt des Lifestyle, in den sie ihre ästhetische ­Herangehensweise bettet. Sie selbst hat lange Zeit keine Uhr getragen. Das habe sich geändert. Und das dürfte gut sein, allein schon wegen der vielen Deadlines.

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