Quergeschrieben

Gabalier, der Burgtheater-Direktor und die verlogene Doppelmoral

Einen politisch unkorrekten Künstler schweigen heißen ist keine kluge Antwort auf dessen Verdruss mit unserem politischen System.

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Er wisse gar nicht, ob er überhaupt wählen gehe, der ganze „Zinnober“ zipfe ihn wirklich an, gab der Volksmusiker Andreas Gabalier unlängst zu Protokoll. Damit dürfte er nicht wenigen ob der Stilistik dieses Wahlkrampfes angeekelten Wählern aus dem Herzen gesprochen haben. Weil Wahlverweigerer jedoch rund um das „Hochamt der Demokratie“ als Ketzer gelten, zog sich der Barde prompt eine Rüge des „Standard“-Kolumnisten Hans Rauscher zu: „Ein Vorschlag im Interesse der demokratischen Kultur: Die Medien lassen Gabalier mit politischen Fragen in Frieden – und er lässt uns mit seinen politischen Äußerungen in Frieden.“

Warum eigentlich? Nur weil derzeit vom Herrn Bundespräsidenten abwärts alle pathetisch beschwören, die Bürger möchten doch um Gottes willen wählen, egal was, kann es ja durchaus auch Teil der „demokratischen Kultur“ sein, eben einmal nicht wählen zu gehen. Zum Beispiel, weil man mit keiner der wahlwerbenden Parteien übereinstimmt. Oder weil man der ganzen politischen Klasse den Stinkefinger zeigen will.

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