Mit seinem System der schlanken Strukturen wurde der Autobauer Toyota zum Weltmarktführer. Thomas Hausner, ärztlicher Leiter des Krankenhauses Lorenz Böhler in Wien, will dieses Konzept in Österreichs Spitälern einführen.
Es beginnt schon im Kleinen. Bei der Reinigung etwa. Oder beim Essen. Wer isst schon alle Speisen auf dem Tablett, die ihm in einem Krankenhaus serviert werden? So manche Portion geht unberührt zurück. Und wird weggeworfen.
Was für eine Verschwendung. Die zu vermeiden wäre, gäbe man den Patienten etwa die Möglichkeit, ihre Mahlzeiten selbst aus einem Essenswagen zusammenzustellen. Sie würden nur das nehmen, worauf sie Appetit haben, und hätten noch dazu das Gefühl einer persönlichen, individuellen Betreuung.
Das ist das Prinzip eines sogenannten Lean Hospital – mit der obersten Prämisse, sämtliche Ressourcen so sparsam wie möglich einzusetzen, um jegliche Verschwendung zu vermeiden. Als Verschwendung gilt im Übrigen, was nicht zur Wertsteigerung beiträgt.
Als weltweit erste Klinik setzte 2002 das Virginia Mason Medical Center in Seattle auf dieses System und stieg damit innerhalb weniger Jahre zu einem der erfolgreichsten Spitäler der USA auf. Zahlreiche weitere folgten, darunter etwa das international renommierte Seattle Children's Hospital, in den vergangenen vier, fünf Jahren begannen auch die ersten Spitäler in Deutschland und der Schweiz, auf das Lean Management umzustellen.