Mein Samstag

Projektwochen-Wecker

gelber Wecker - yellow alarm clock
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Das Kind fährt in Kürze auf Projektwoche, und da es selbige mit einem Wecker antreten möchte, habe ich sogleich einen solchen besorgt.

Eventuell habe ich dabei ein wenig übertrieben und statt eines simplen Geräts, das einfach seiner Grundfunktion nachkommt – die Uhrzeit anzeigen und nach vorheriger Vereinbarung läuten – gleich so ein Multifunktionsdings besorgt: Es ist Wecker, Nachtlicht und Bluetooth-Lautsprecher in einem. Klingt doch gut, dachte ich, da kann das Kind zum Einschlafen Hörspiele über den Lautsprecher hören und hat ein kleines Nachtlicht. So weit die Theorie.

In der Praxis stellt sich die als Nachtlicht beworbene Funktion eher mehr so als Disco-Beleuchtung heraus. Sprich: Die Farbtöne wechseln ziemlich spektakulär (und natürlich zur Begeisterung des Kindes) und sind für ein Nachtlicht auch eher von der grelleren Sorte. Bis wir herausgefunden haben, wie man die Funktion deaktiviert, war die Schlafenszeit des Kindes schon deutlich überschritten, und auch jetzt ist das eine heikle Angelegenheit. Denn leider wurde auf der Packung verschwiegen, dass der Wecker offenbar auch einen Bewegungssensor hat: Schleiche ich abends ins Zimmer, um nachzusehen, ob das Kind eh schläft, und nähere mich dabei dem Nachtlicht, geht das muntere Blinken sofort los.

Bei der Weckfunktion kann man selbstredend aus mehreren Melodien wählen, und natürlich hat sich das Kind für die auffälligste entschieden. In den ersten Tagen – auch das Leiserstellen gelang nicht auf Anhieb – hat uns, den Hamster und vermutlich auch die Nachbarn in ein, zwei Stockwerken über und unter uns eine Melodie aus den Betten geworfen, wie man sie im ärgsten China-Tourismus-Klischee-Werbespot nicht anders erwarten würde. Zur Verteidigung des Weckers muss gesagt werden, dass die Lautsprecherfunktion wirklich Ia funktioniert – wir diese aber eigentlich gar nicht brauchen, da der CD-Player des Kindes eh selbst zwei Boxen sein Eigen nennt. Ich bin also aktuell nur so semibegeistert vom neuen Wecker. Ganz vielleicht geht er ja auf der Projektwoche kaputt. Oder verloren. Man soll die Hoffnung nie aufgeben.

E-Mails an: mirjam.marits@diepresse.com

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