Der Kurs von Bitcoin bricht gehörig ein. Richtig Angst macht den Notenbanken dafür Facebook – und China.
Die Kryptowährung Bitcoin, seit Mitte August nach ihrem vorherigen Höhenflug ohnehin in einem Abwärtstrend, erlitt vergangene Woche einen massiven Einbruch. Vor allem am Dienstag ging es steil bergab – der Kurs, zu Wochenbeginn noch bei knapp unter 10.000 Dollar, fiel auf die Marke von 8.000 Dollar (knapp 7.300 Euro). So tief war er zuletzt im Juni gestanden. Für die vergangenen 30 Tage steht damit ein Minus von fast 20 Prozent zu Buche, für die vergangenen drei Monate eines von 30 Prozent, auf Sicht von einem Jahr bleibt indes ein Plus von 30 Prozent.
Für den dieswöchigen Preissturz der ältesten und wichtigsten Cyberdevise konnten Marktbeobachter keinen eindeutigen Grund ausmachen. Manche erklären ihn mit dem verhaltenen Start von Bakkt, einer Plattform für Bitcoin-Terminkontrakte der amerikanischen Börse Intercontinental Exchange. Einige sehen darin ein Signal, dass große Investoren bei Cyberdevisen weiterhin an der Seitenlinie stehen. „Es ist eine Sache, institutionellen Investoren einen Zugang zu Bitcoin zu geben, aber eine andere, sie zu überzeugen, auch wirklich zu kaufen“, sagte Jamie Farquhar, Portfolio-Manager der Krypotofirma NKB Group, zu Reuters.
„Libra“ und die Chinesen. Wenige Tage davor hatte eine Umfrage des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ergeben, dass Finanzmarktexperten für das nächste Jahrzehnt nicht mit einem globalen Siegeszug von Digitalgeld rechnen. Für Ende 2030 wird die Wahrscheinlichkeit, dass digitale Währungen das Hauptzahlungsmittel sein werden, im Durchschnitt mit 23 Prozent veranschlagt. Rund 88 Prozent sehen im Digitalgeld ohne strenge staatliche Aufsicht eine Gefahr für die Finanzstabilität.