Interview

„Das Modell all-inclusive am Strand funktioniert nicht mehr“

Das klassische Modell all-inclusive am Strand funktioniert nicht mehr, sagt Forscher Oliver Fritz.
Das klassische Modell all-inclusive am Strand funktioniert nicht mehr, sagt Forscher Oliver Fritz.APA/AFP/BIROL BEBEK
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Reisen verändere sich stark, sagt Forscher Oliver Fritz. Manche Firmen gingen mit. Thomas Cook hätte das Geschäftsmodell der 80er beibehalten.

Wie muss man das Ende von Thomas Cook bewerten: als Einzelfall oder Symptom einer Krise der Reiseveranstalter?

Oliver Fritz: Zweiteres würde ich nicht unterstützen. So eine große Pleite hat immer mehrere Mütter und Väter. Da gibt es falsche Unternehmensentscheidungen und Gründe, die mit der Entwicklung der Tourismusbranche zu tun haben. Die Branche hat sehr hohe Wachstumsraten, von denen die Welttourismusorganisation annimmt, dass sie sich fortsetzen. Auch der Strukturwandel der Branche wird weitergehen.

Was bedeutet das?

Die Präferenzen der Urlauber ändern sich, neue Märkte wie der asiatische kommen dazu. Die Digitalisierung geht weiter, mit booking.com, Airbnb und den direkten Vertriebskanälen der Hotels. Wenn es viel Veränderung in einer Branche gibt, gibt es Firmen, die sich gut anpassen, und andere, die das weniger schaffen. Ich gehe davon aus, dass Thomas Cook in die zweite Gruppe fällt. Dort hat man noch auf die Reisebüros gesetzt, in denen die Leute ein bisschen im Katalog blättern und eine Reise aussuchen. Das ist eher das Geschäftsmodell der 1970er und 80er gewesen.

Anschläge und Flugpleiten haben die Veranstalter zuletzt aber oft als Werbung für den sicheren Pauschalurlaub genutzt.

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