Kommentar

Die Grünen – oder: Blumen­strauß für Strache?

Warum Werner Kogler nun Sebastian Kurz zuhören sollte.

Eigentlich müssten die Grünen Heinz-Christian Strache dankbar sein. Ohne Ibiza-Affäre wären sie noch länger im außerparlamentarischen Nirwana (vom Bundesrat einmal abgesehen). Und wer weiß, hätte Türkis-Blau die gesamte Periode durchgehalten, vielleicht wäre die globale Klimawelle bis 2022 schon wieder versandet, und sei es nur, weil sie bis nach Wien Spuren im Form von Gesetzen hinterlassen hat. Die Grünen wären zwar auch dann zurück in den Nationalrat gekommen, aber wohl nicht mit rund 14 Prozent.

Ausgerechnet der unterschätzte Werner Kogler darf sich nun für einen neuen Stimmenrekord feiern lassen. Noch nie waren die Grünen so stark wie unter ihm, nicht unter Van der Bellen, nicht unter Glawischnig. Kogler profitierte von seiner heimlichen Co-Spitzenkandidatin Greta Thunberg, verlieh der Partei aber auch eine neue Stammtischtauglichkeit.
Und nun? Die Grünen müssen nicht mitregieren, sie können. Das ist eine ziemlich komfortable Situation. Aber wenn sie wirklich angetreten sind, um Türkis-Blau II zu verhindern, sollten sie sich zumindest anhören, was Sebastian Kurz in allfälligen Koalitionsverhandlungen zu sagen hat.

E-Mails an: thomas.prior@diepresse.com

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