Unruhen

Feuer in Flüchtlingslager auf Lesbos: Mutter und Kind umgekommen

Brand im Flüchtlingslager Moria
Brand im Flüchtlingslager Moria(c) Getty Images (Byron Smith)
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Die Lage im überfüllten Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesbos ist nach Bränden angespannt. Die Ursache für das Feuer ist unklar.

Athen/Lesbos. Bei zwei Bränden im Flüchtlingslager Moria und einem daneben gelegenen Zeltlager auf der griechischen Insel Lesbos sind am Sonntag eine Mutter und ihr Kind ums Leben gekommen. Im Anschluss kam es am Sonntag in dem überfüllten Auffanglager zu Unruhen.

"Wir wurden angegriffen und konnten nicht sofort die Feuer im Lager löschen. Wir haben Angst um unser Leben gehabt", sagte der Sprecher der Gewerkschaft der Feuerwehrleute von Lesbos, Georgios Dinos, im griechischen Fernsehen. Die Bereitschaftspolizei setzte massiv Tränengas ein, um die ausgebrachten Migranten zurückzudrängen, berichteten Reporter.

Die beiden Feuer waren griechischen Medienberichten zufolge am Sonntag gegen 17.00 Uhr sowohl im Auffanglager Moria als auch im daneben gelegenen provisorischen Zeltlager "Olive Grove" ausgebrochen. Während das Feuer im Zeltlager schnell gelöscht werden konnte, entstand im sogenannten Hotspot, dem Registrierzentrum der Insel, erheblicher Schaden.

Brand im Flüchtlingslager Moria
Brand im Flüchtlingslager Moria(c) Getty Images (Byron Smith)

Die Brandursache war auch Montagfrüh noch unklar. Die Lage im Auffanglager sei äußerst angespannt, sagte der Bürgermeister der Inselhauptstadt Mytilini, Stratos Kytelis: "Tausende Migranten müssen so schnell wie möglich aufs Festland. So kann es nicht weitergehen.“ 

Höchststand an Geflüchteten seit 2016

Auf den griechischen Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos sind derzeit rund 30.000 Flüchtlingen unter teils prekären Umständen untergebracht, weil der Zustrom von illegalen Migranten aus der Türkei in den vergangenen Wochen zugenommen hat. Die Zahl der Flüchtlinge ist die höchste seit Inkrafttreten des EU-Türkei-Flüchtlingspaktes im März 2016.

(APA/dpa)

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